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Internationale Studie: Noradrenalin ist bei Kreislauf-Schock die erste Wahl

(Wien, 09-03-2010) Die MedUni Wien war führend an einem medizinischen Durchbruch in der Schockbehandlung beteiligt. Bei einer multizentrischen Studie stellte sich heraus, dass Noradrenalin bei IntensivpatientInnen mit Kreislauf-Schock besser geeignet ist als Dopamin.

„Seit Jahrzehnten wird kontroversiell diskutiert, ob Dopamin oder Noradrenalin das bessere Mittel ist, um den Blutdruck bei Intensivpatienten im Schock zu stabilisieren“, erklärt Professor Christian Madl von der Universitätsklinik für Innere Medizin III. Bisher galten beide Stoffe nach internationalen Leitlinien als gleichwertig. Eine im renommierten „New England Journal of Medicine“ erschienene Studie beweist nun das Gegenteil.

In einer kontrollierten und randomisierten Studie, die in Belgien, Österreich und Spanien durchgeführt wurde, erhielten 1679 IntensivpatientInnen im Schock entweder Dopamin oder Noradrenalin. Dabei zeigte sich, dass bei IntensivpatientInnen mit Kreislauf-Schock die Therapie mit Dopamin deutlich mehr schwerwiegende Nebenwirkungen aufwies. Zwar war die Sterblichkeit bei beiden Testgruppen in etwa gleich, allerdings kam es bei jenen PatientInnen, die mit Dopamin behandelt wurden, zu doppelt so vielen schweren Herzrhythmusstörungen. Auch musste den PatientInnen der Dopamin-Gruppe signifikant öfter ein anderes blutdruckstabilisierendes Medikament verabreicht werden. „Bei Patienten im kardiogenen Schock war die Mortalität am Tag 28 sogar signifikant höher als bei jenen Patienten die Noradrenalin erhielten“, so Madl, der Leiter der Studie an der MedUni Wien.

http://content.nejm.org/cgi/content/full/362/9/779