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Jahrelange MedUni Wien-Forderung erfüllt: HPV-Impfung wird ab 2014 ins Impfprogramm aufgenommen

In Österreich erkranken jährlich bis zu 800 Personen an HPV-assoziierten Karzinomen, alleine am invasiven Gebärmutterhalskrebs über 400 Frauen.

(Wien, 12-08-2013) – Eine jahrelange Forderung des Obersten Sanitätsrats und der MedUni Wien, allen voran Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, sowie Elmar Joura, HPV-Experte von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, wurde am heutigen Montag (12.8.) erfüllt: Gesundheitsminister Alois Stöger gab bekannt, dass die HPV-Impfung ab Februar 2014 in das staatlich finanzierte nationale Impfprogram für Mädchen und Buben aufgenommen wird. 

Dann können sich Kinder ab dem vollendeten 9. Lebensjahr im Rahmen des Schulimpfprogramms in der 4. Klasse Volksschule gratis gegen HPV immunisieren lassen.

In Österreich erkranken jährlich bis zu 400 Frauen an invasivem Gebärmutterhalskrebs. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind humane Papilloviren dafür verantwortlich. Aber auch Männer sind von HPV-Erkrankungen betroffen. Abgesehen von Gebärmutterhalskarzinomen und seinen Vorstufen, sowie und Genitalwarzen  aber auch Krebsarten im äußeren Genital, werden auch Karzinome im Analbereich sowie im Rachenraum, an den Tonsillen und Zungenuntergrund zunehmend durch HPV-Viren hervorgerufen.

Die Dringlichkeit der Finanzierung durch die öffentliche Hand ist mit Zahlen belegbar, so Elmar Joura: „In Österreich gibt es laut Schätzungen jährlich 700 vermeidbare Krebsfälle, die durch HPV ausgelöst wurden, dazu kommen 3.000 verhinderbare Operationen wegen Krebsvorstufen am Gebärmutterhals sowie 15.000 Fälle an Genitalwarzen. Das alles kann durch die Impfung deutlich verringert werden.“

MedUni Wien bei HPV-Behandlung und –Diagnose weltweit führend
Seit 2006 gibt es einen 4-fach HPV-Impfstoff, der an der MedUni Wien seit 2002 erprobt wurde und der gegen die gefährlichsten onkogenen HPV-Stämme, die Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten im Genital- und Rachenbereich verursachen, aber auch Genitalwarzen auslösen, schützt. Die MedUni Wien übernimmt Verantwortung in dieser Causa und hat nicht nur einen HPV-Aktionstag initiiert, sondern auch eine kostengünstige Impfaktion für MitarbeiterInnen und StudentInnen angeboten. Bei der Behandlung und Diagnose von HPV-Erkrankungen gelten die Kliniken und Institute der MedUni Wien als weltweit führend.