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Karl Hermann Spitzy verstorben

Die moderne Antibiotika-Therapie ist untrennbar mit seinem Namen verbunden.

(Wien, 03-06-2013) Karl Hermann Spitzy, dessen Name untrennbar mit der modernen Antibiotika-Therapie verbunden ist, ist am Sonntag, 26. Mai 2013, im Alter von 98 Jahren gestorben.

Spitzy führte die ersten klinischen Versuche mit dem von Ernst Brandl gemeinsam mit Hans Magreiter entwickelten, säurefesten Penicillin durch und ist damit der Wegbereiter der oralen Penicillintherapie, die bis heute weltweit zum Einsatz kommt. Die 1955 darüber veröffentlichte Arbeit zählt unter den 500 Publikationen zu Spitzys berühmtesten Schriften. Auf ihn geht auch die hoch dosierte Penicillin-Behandlung zurück.

Sein Studium begann Spitzy 1933 an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien, er wechselte dann zur Medizin und promovierte im Jahr 1939. Neben seinem Studium absolvierte er 1935 zusätzlich die Ausbildung zum Werkmeister für Maschinenbau und Elektrotechnik. Sein Medizinstudium beendet er 1939 als Hospitant an der I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien und arbeitet dort noch im gleichen Jahr für kurze Zeit als Gastarzt. Es muss auch erwähnt werden, dass er während des gesamten zweiten Weltkriegs auch Mitglied der Waffen–SS war.

Spitzy wurde 1945 Chefarzt für Innere Medizin im Krankenhaus Peine/Hannover und wechselte 1946 in die I. Medizinische Universitäts-Klinik nach Wien. 1955 gründete Spitzy die Forschungsstelle für Antibiotika. Für seine Forschungen wurde ihm 1960 der Theodor-Körner-Preis verliehen. Er entwickelte bis 1962 die Penicillin-Hochdosierungstherapie. 1970 errichtete Spitzy eine eigenständige Lehrkanzel für Chemotherapie, die er nach neun Jahren als Ordentlicher Professor in eine Universitätsklinik umwandelte.