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Krebsstudien sichern hohes Versorgungsniveau in Österreich

Welt-Krebstag am 4. Februar 2016 – derzeit laufen 261 Krebsstudien an der MedUni Wien

(Wien, 28-01-2016) Die Anzahl der Tumorerkrankungen nimmt weltweit stetig zu. Das stellt die nationalen Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. In Österreich ist die Versorgungslage gut, wie Christoph Zielinski, Krebsspezialist an der MedUni Wien und am AKH Wien anlässlich des Weltkrebstags am kommenden Donnerstag betont. Das ist unter anderem dem hohen Forschungsaufwand zu verdanken: An der MedUni Wien laufen aktuell 261 Krebsstudien. Innovative Untersuchungen wie die EXACT-Studie bringen zum Beispiel neue Erkenntnisse im Bereich der individualisierten Therapie, von denen PatientInnen sehr stark profitieren. Um das hohe Niveau halten zu können, müssen die wissenschaftlichen Anstrengungen trotz schmaler Budgets aber verstärkt werden. Zielinski erwartet, dass es aus diesem Grund künftig mehr „Private-Public-Partnership-Modelle“ geben wird.

In Österreich werden laut Statistik Austria jährlich etwa 39.000 Personen mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Weltweit sind rund 1,4 Millionen Menschen von einem Tumor betroffen. Damit hat sich die Zahl der Krebsneuerkrankungen in den vergangenen 25 Jahren verdoppelt. ExpertInnen sagen außerdem voraus, dass sich die Anzahl der Betroffenen bis 2030 erneut verdoppeln wird.

Versorgung von KrebspatientInnen: Österreich auf internationalem Top-Niveau
Diese Daten stellen die Gesundheitssysteme vor riesige finanzielle und ethische Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung der Therapien, sondern auch um den Zugang der PatientInnen zur nötigen Behandlung. Aus Anlass des Weltkrebstags am 4. Februar 2016 meint Zielinski, Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin I und Leiter des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien: „Die Krebsversorgung in Österreich befindet sich im internationalen Vergleich auf einem Topniveau. Das auch, weil wir über eine große Expertise verfügen, die wir durch unsere wissenschaftliche Arbeit im Bereich akademischer Studien erreicht haben. Auch – und insbesondere an der MedUni Wien.“ Ohne diese Studien wären die großen Meilensteine in der Krebstherapie nicht möglich gewesen: angefangen von chirurgischen Methoden über Fortschritte in der Strahlen- und Chemotherapie und der Einführung der zielgerichteten Therapie oder der Immuntherapie.

Je mehr Qualitätsstudien, desto mehr anwendbare Ergebnisse
Zielinski: „Gerade die Immuntherapie ist ein hervorragendes Beispiel. Angetrieben von den Erfolgen, die wir im Bereich Haut- und Lungenkrebs sehen, eröffnen wir am CCC in diesem Jahr eine große Bandbreite von Studien zur Immuntherapie bei anderen Krebsarten. Die Rechnung ist einfach: je mehr Qualitätsstudien, desto mehr anwendbare Ergebnisse.“
Für die Durchführung moderner onkologischer Studien ist nicht nur das große Know-How von ExpertInnen und ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit nötig. Es bedarf auch einer spezifischen Infrastruktur, wie sie z. B. im CCC der MedUni Wien bzw. im AKH Wien gegeben ist. Sie umfasst unter anderem gute Labors, Biobanken, Systeme für modernes Datenmanagement und Datenanalyse, aber auch entsprechende Kontrollinstanzen.

Mehr Private-Public Partnership-Modelle nötig
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen nichtkommerziellen Studien, die meist von öffentlichen Körperschaften wie Universitäten durchgeführt werden, und kommerziellen Studien, also Untersuchungen, die von der Pharmaindustrie finanziert werden. Öffentliche Institutionen verfügen häufig über eine hervorragende Infrastruktur und die entsprechenden ExpertInnen, sind aber oft in ihrem Budget eingeschränkt. Zielinski. „Um in Zukunft Studien noch effizienter vorantreiben zu können, sind vermehrt Public-Private-Partnership-Modelle nötig. Durch eine Kooperation öffentlicher Institutionen und privater Firmen entsteht eine Situation, von der alle profitieren werden.“

Termin: Publikumsveranstaltung der IAEA an der MedUni Wien
Die Internationale Atomenergie Behörde (IAEA) ist stark in den Aufbau von Krebsprogrammen in Entwicklungsländern involviert. Anlässlich des Welt-Krebstags lädt sie am Mittwoch, 3. Februar, ab 12.00 Uhr zu einer Publikumsveranstaltung. In Kooperation mit dem CCC der MedUni Wien und des AKH Wien finden hochkarätige Vorträge statt. Ort: Vienna International Center (VIC), Wagramer Str. 5, 1400 Wien. Download Programm

Anmeldung
Die Teilnahme an der Veranstaltung, die in englischer Sprache stattfindet, ist kostenlos. Eine Anmeldung unter pact@iaea.org bis zum 29. Jänner ist unbedingt nötig.