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Lehrgang zum MR-Sicherheitsbeauftragten: eine internationale Erfolgsgeschichte der MedUni Wien

Ö-Norm-zertifizierter Lehrgang soll nun auch international umgesetzt werden.

(Wien, 24-01-2013) Der Lehrgang zum Magnetresonanz-Sicherheitsbeauftragten an der MedUni Wien hat sich zur internationalen Erfolgsgeschichte entwickelt: Der von Siegfried Trattnig (Universitätsklinik für Radiodiagnostik) ins Leben gerufene Lehrgang erhielt vor vier Jahren die Ö-Norm. Im vergangenen Jahr fand in Wien auf Basis des MedUni-Lehrgangs erstmals eine europäische Variante unter Leitung der europäischen MR-Gesellschaft (ESMRMB) mit Trattnig als Organisator statt – und jetzt soll die Ausbildung auch weltweit von den internationalen MR-Gremien umgesetzt werden und zwar unter der Leitung des MedUni-Forschers.

„Magnetresonanz ist die beste Diagnose-Methode überhaupt, aber es gibt auch Gefahren, die es dabei und rund um diese Untersuchung gibt“, sagt Trattnig, medizinischer Leiter des Exzellenzzentrums Hochfeld-MR der Medizinischen Universität Wien. „Daher ist die Patienten-Sicherheit einer der wichtigsten Faktoren.“

Vom White Paper zur Ö-Norm
Vor einigen Jahren war bei einer MRT-Untersuchung in Walhalla (New York) ein Kind bei einem schweren Unfall mit einer Sauerstoffflasche, die fälschlicherweise in den Untersuchungsraum gebracht worden war, ums Leben gekommen. Bei einem internationalen Kongress hatte Trattnig ein „White Paper“ des American College of Radiology zu dem Vorfall, mit empfohlenen Standards und Richtlinien zu MR-Untersuchungen, in die Hände bekommen.

Dieses nahm der MedUni-Forscher zum Anlass, in Wien eine Task Force zur MR-Sicherheit ins Leben zu rufen. Trattnig: „An der MedUni Wien steht mit dem 7-Tesla der stärkste Magnet Österreichs, da ist es selbstverständlich, dass wir Vorreiter in Sachen MR Sicherheit sein müssen.“ Das Ergebnis ist unter anderem der Lehrgang zum MR-Sicherheitsbeauftragten.

„Angesprochen werden dabei alle Personen, die an einem MR-Standort arbeiten, vom Mediziner bis zum Physiker, aber auch alle Interessenten, die ihre Kompetenzen in Sachen MR-Sicherheit erweitern wollen“, so Trattnig, der auch Vizepräsident des Verbandes für Medizinischen Strahlenschutz in Österreich ist. Der Kurs, limitiert auf 20 TeilnehmerInnen, dauert 20 Einheiten, verteilt auf zwei Tage. Inhalte des Lehrgangs sind unter anderem das Erkennen möglicher Gefahrenquellen, das Verhalten im Notfall mit Notfallmanagement, Rechtsgrundlagen, die Analyse bekannter Zwischenfälle und praktische Übungen im Notfall – und wie man am besten Implantat-Recherche betreibt.

Trattnig: „Denn eine der wichtigsten Tätigkeiten vor der MR-Untersuchung ist die Abklärung der Implantate, die der Patient hat und ob sie tauglich sind für eine MR-Untersuchung.“ Im Zuge des Lehrgangs wurde gleichzeitig die weltweit größte Implantat-Datenbank aufgebaut, die mittlerweile rund 8.000 Einträge aufweist.

Research Studio: Entwicklung von Medizinprodukten für die MR-Anwendung
Seit einigen Jahren werden an der MedUni Wien auch Tests und die Entwicklung von Medizinprodukten für die Anwendung in der Magnetresonanz angeboten. Dabei werden im Research Studio für Hochfeld-MR-Komponenten Produkte wie Herzschrittmacher, Zahnregulierungen, künstliche Gelenke, aber auch EEG-Elektroden und Ergometer für Muskel- und Gelenksuntersuchungen in direkter Zusammenarbeit mit Industrie und Wirtschaft für die Verwendung im MR sicher gemacht. Das Labor des Research Studios unter der Leitung von Ewald Moser ist direkt in das Exzellenzzentrum für Hochfeld-MR und das Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der MedUni Wien eingegliedert.

Infos zur Anmeldung für den Lehrgang zum MR-Sicherheitsbeauftragten im April 2013