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MedUni Wien entwickelt neues, lebensrettendes Therapiekonzept für Malaria in Bangladesh

(Wien 21-09-2011) Ein Team der Medizinischen Universität Wien unter Leitung von Harald Noedl vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin entwickelt in Bangladesh ein neues Therapiekonzept für komplizierte Malaria. Diese Therapie soll die Sterblichkeit deutlich senken und könnte zehntausenden Kindern das Leben retten.

(Wien 21-09-2011) Ein Team der Medizinischen Universität Wien unter Leitung von Harald Noedl vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin entwickelt in Bangladesh ein neues Therapiekonzept für komplizierte Malaria. Diese Therapie soll die Sterblichkeit deutlich senken und könnte zehntausenden Kindern das Leben retten.

Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts sterben täglich über 2.000 Menschen an Malaria, einer Krankheit, die vor allem mit Armut assoziiert ist. Die meisten Opfer fordert die Seuche in Afrika und hier insbesondere unter den Schwächsten, den Kindern. In den meisten Fällen verläuft die Krankheit ohne Komplikationen, wenn sie rechtzeitig erkannt und therapiert wird. In jenen Fällen, in denen es zu Komplikationen kommt, ist die Sterblichkeit allerdings nach wie vor extrem hoch.

MedUni Wien sucht neue Therapiekonzepte
„Malaria ist eine Krankheit die therapierbar ist“ sagt Noedl. „Wir brauchen aber dringend neue Therapieansätze und müssen diese auch den Menschen zugänglich machen.“ Ein Team österreichischer Ärzte, Biologen und Studenten arbeitet seit 2006 am MARIB Forschungszentrum des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der Erforschung der Malaria in Bangladesh. Seit 2006 wurden hier fast 20.000 Patienten kostenlos betreut.

Erste Pilotstudie am MedUni Wien-Forschungszentrum in Bangladesh
Die erste Pilotstudie zu einem völlig neuartigen Therapiekonzept beginnt in diesen Tagen in Bangladesh. Es sieht eine fixe intravenöse Kombination der besten derzeit verfügbaren Malariamedikamente mit einem Breitbandantibiotikum vor. Der Vorteil: Dadurch werden bakterielle Infektionen, die häufig gleichzeitig mit der Malaria auftreten oder irrtümlich als solche diagnostiziert werden und die für einen großen Teil der Todesfälle verantwortlich sind, mitbehandelt. Gleichzeitig wird die Heilung der Malaria beschleunigt und Resistenzen vorgebeugt.

„Ein weiterer Vorteil dieser Kombination ist ihre sehr gute Verträglichkeit, insbesondere für Kinder“ sagt Paul Swoboda, der seit 2007 in Bangladesh arbeitet.

„Zehntausenden Kindern das Leben retten“
Sollte das Pilotprojekt erfolgreich sein, so planen die WissenschafterInnen eine groß angelegte multizentrische Studie in Afrika und Asien. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. Noedl: „Wenn das Konzept aufgeht und wir es schaffen, in den nächsten Jahren die neue Kombinationstherapie den Menschen insbesondere in Afrika zugänglich zu machen, könnten wir damit möglicherweise jedes Jahr zehntausenden Kindern das Leben retten.“