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MedUni Wien kooperiert mit der Universität Gondar in Äthiopien

Wissenstransfer in Forsch-ung und klinischer Praxis sowie Studentenaustausch als Ziele.

(Wien, 21-01-2013) Die Medizinische Universität Wien und die Universität Gondar in Äthiopien haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist ein gegenseitiger Wissenstransfer und Studentenaustausch.

An der MedUni Wien soll es im Rahmen dieser Vereinbarung im September erstmals einen vierwöchigen Crashkurs für Tropenmedizin geben, in dessen Anschluss die TeilnehmerInnen für 14 Tage für Feldstudien nach Gondar reisen. Der Kurs, der rund 3.000 EUR kosten wird, wird als postgraduelle Ausbildung für alle Interessierten, egal ob ÄrztInnen, ForscherInnen, Biologen etc. postgraduell angeboten und endet mit einem Zertifikat für Tropen- und Reisemedizin.

„Der unschätzbare Vorteil gegenüber anderen Kursen in Deutschland und England ist die praktische Einheit direkt vor Ort“, sagt Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien. Vice versa sollen StudentInnen aus Gondar die Möglichkeit bekommen, in Wien zu lernen.

Der Wissenstransfer, so Wiedermann-Schmidt, ist eine Win-Win-Situation für beide Universitäten: „Unsere KollegInnen bekommen die einmalige Möglichkeit, vor Ort an den dortigen Kliniken und direkt am Patienten tropenmedizinische Erkrankungen zu sehen und zu behandeln. Unser Partner in Gondar wiederum profitiert vom wissenschaftlichen Know-how der MedUni Wien.“ Außerdem ist in Zusammenarbeit mit der UNICEF ein Impfprojekt in Gondar geplant.

Afrika als zweiter Schwerpunkt neben Asien
Mit der Zusammenarbeit mit der Universität Gondar untermauert die MedUni Wien auch ihren neuen Schwerpunkt Afrika. Seit 2006 arbeitet das Center for Geographic Medicine (CGM) der MedUni Wien in Asien am MARIB Forschungszentrum unter der Leitung von Harald Noedl an der Erforschung der Malaria in Bangladesh. Seither wurden dort mehr als 20.000 PatientInnen kostenlos betreut. Nun sollen auch in Afrika noch stärkere Akzente gesetzt werden. Ein erstes gemeinsames Forschungsprojekt sowie der Studentenaustausch sollen in den nächsten Wochen starten.

„Wir wollen die MedUni Wien als führendes Zentrum in Sachen Malaria positionieren, mit dem Aufbau neuer Sites für multizentrische Studien und eines weltweiten Malaria-Netzwerks“, so Noedl, der auch den Tropenmedizin-Lehrgang in Wien und Äthiopien leiten wird. Schwerpunkte des CGM sind generell die Bereiche Tropenmedizin und Infektionskrankheiten – und vergleichende Studien auf verschiedenen Kontinenten. „Ein zentrales Thema ist die Frage, wie sich Erkrankungen unter spezifischen geographischen und ethnischen Einflüssen darstellen und welche Therapien oder prophylaktischen Maßnahmen sich daraus ableiten lassen“, sagt Wiedermann-Schmidt.