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MedUni Wien präsentiert neue Mechanismen für Transplantationen

(Wien, 31-03-2011) Beim größten europäischen Kongress zum Thema Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation vom 2. bis 6. April in Paris wird Zoya Kuzmina von der MedUni Wien einen Vortrag zur Rolle bestimmter Immunzellen bei einer schweren Lungenerkrankung nach einer Stammzelltransplantation halten. Dieser Vortrag soll international zu einer weiteren Verbesserung der Transplantationsergebnisse führen.

Europaweit werden ca. 10.000 Stammzelltransplantationen pro Jahr mit einem verwandten oder unverwandten Spender durchgeführt. Rund ein Drittel aller stammzelltransplantierten PatientInnen erleidet in Folge schwere Lungenerkrankungen. In Österreich betrifft das ungefähr 50 Menschen pro Jahr. Die Erkrankung kann sich dabei auch über einige Jahre hinziehen.

In ihrem Vortrag während der Jahrestagung der Europäischen Fachgesellschaft für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation „EBMT“ wird Kuzmina auf spezielle Immunzellen eingehen, die in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle spielen. Diese Immunzellen sind bereits bei der Diagnosestellung der Lungenerkrankung signifikant erhöht, sodass sie als zellulärer Biomarker für die Früherkennung dieser schweren Krankheit nach Transplantation fungieren könnten.

Damit ergibt sich für künftige PatientInnen die Möglichkeit, bestimmte Lungenerkrankungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu therapieren und damit bleibende Lungenschädigungen zu verhindern. Außerdem könnte dieser zelluläre Biomarker vielleicht auch bei anderen Lungenerkrankungen untersucht werden. Das wird sich jedoch erst in naher Zukunft herausstellen.

Der Vortrag von Zoya Kuzmina wird jedenfalls international zu einer weiteren Verbesserung der Transplantationsergebnisse führen, da neueste Mechanismen der Krankheitsentstehung erforscht wurden und diese jetzt klinisch umgesetzt werden können. Damit zeigt die MedUni Wien erneut ihre europäische Spitzenposition auf diesem Gebiet.

Die Knochenmarktransplantation an der Universitätsklinik für Innere Medizin I am AKH Wien hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Transplantationszentren der Welt entwickelt. Die MitarbeiterInnen sind auch auf dem Gebiet der Transplantimmunologie nach Stammzelltransplantation international bekannt und haben wichtige Publikationen in renommierten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Im Vorjahr konnte daher Hildgard Greinix die EBMT-Jahrestagung nach Wien holen. Dieser Kongress gilt als wichtigster internationaler Treffpunkt von ExpertInnen der Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation.


Zu den Personen:
Dr.in Zoya Kuzmina ist Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe von Prof.in Dr.in Hildegard Greinix an der Klinik für Innere Medizin I der MedUni Wien (Vorstand: Univ. Prof. Dr. Christoph Zielinski). Ihre Forschungsergebnisse entstanden in enger Kooperation mit Univ. Prof. Dr. Winfried Pickl vom Institut für Immunologie der MedUni Wien.


» EBMT: European Group for Blood and Marrow Transplantation