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Michaela-Elena Friedrich erhält Best Poster Award beim International Forum on Mood and Anxiety Disorders (IFMAD)

Mitarbeiterin der Universitätsklinik für Psychiatrie forscht zu Leberenzymen unter antidepressiver Therapie

(Wien, 22-12-2015) Michaela-Elena Friedrich, Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien am AKH Wien, wurde beim International Forum on Mood and Anxiety Disorders 2015 in Prag mit dem Best Poster Award ausgezeichnet.

Das jährlich stattfindende International Forum on Mood and Anxiety Disorders versammelte jedes Jahr zahlreiche PsychiaterInnen. Beim heurigen Treffen in Prag wurden die neuesten Erkenntnisse zum Thema Affektive Störungen und Angststörungen vorgestellt.

Michaela-Elena Friedrich wurde für ihre Forschungsergebnisse zum Thema Leberenzyme unter antidepressiver Therapie für die Arbeit „Drug induced liver injury during antidepressant treatment: Results of AMSP – a drug surveillance program“ ausgezeichnet. Die Studie wird in dem Top-Journal International Journal of Neuropsychopharmacology publiziert (Impact Factor 4,009).

Dabei wurden Daten von 184.234 PatientInnen mit Antidepressiva und deren Auswirkungen auf GOT, GPT und Gamma-GT- Werte präsentiert. Diese Enzyme sind am Zellstoffwechsel beteiligt und beeinflussen den Abbau und Umbau von Aminosäuren. Die Konzentration dieser Enzyme ist in der Leber besonders hoch und die Reaktion auf Leberschäden daher sehr deutlich. Die Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) zeigte den geringsten Einfluß auf die Leberenzyme, während ältere Psychopharmaka wie Mianserin und Clomipramin das höchste Risiko für erhöhte Enzymwerte darstellten. Auch das seit 2009 erhältliche melatonerge Antidepressivum Agomelatin zeigte ein höheres Risiko im Vergleich zu den SSRIs. Personen mit vorgeschädigter Leber zeigten unter antidepressiver Therapie eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Leberfunktionsstörung als Patienten mit gesunder Leberfunktion. Die Ergebnisse dieser Studie beruhen auf Daten aus dem international renommierten AMSP (Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie)-Projekt, einer Multicenter-Studie von Universitätskliniken und psychiatrischen Krankenhäusern in Österreich, Schweiz und Deutschland mit 80 teilnehmenden Zentren. Diese erfasst seit 1993 Arzneimittel-Nebenwirkungen unter Psychopharmaka-Therapie. Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien nimmt dabei eine führende Rolle ein, die Forschungsgruppe konnte bereits mehrere richtungsweisende Arbeiten in hochrangigen Journalen publizieren.

Zur Person
Michaela-Elena Friedrich, MD, MSc ist seit 2009 Mitarbeiterin der Klinischen Abteilung für Biologische Psychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Leiter: Siegfried Kasper) der MedUni Wien. Neben ihrer Tätigkeit als Assistenzärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin absolvierte sie einen einjährigen Forschungsaufenthalt am Institute of Psychiatry in London. Ihre durch ein Förderstipendium des österreichischen Wissenschaftsministeriums finanzierte Dissertation beschäftigte sich mit dem Thema „Depression im Alter“ im Rahmen einer Forschungskooperation des Institute of Psychiatry in London und des INSERM Montpellier/Frankreich. Seit 2010 ist Michaela-Elena Friedrich Mitarbeiterin der internationalen AMSP (Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie: www.amsp.de) Forschungsgruppe.


» Website des Kongresses
» Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie