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Mikrobiologen der MedUni Wien untersuchen die mikrobiell-fäkale Verschmutzung der entlang der Donau

Im Rahmen der weltweit größten Fluss-Expedition „Joint Danube Survey.

(Wien, 26-08-2013) Im Rahmen der internationalen Fluss-Expedition „Joint Danube Survey“, die noch bis 26. September auf der Donau bis zur Mündung ins Schwarze Meer stattfindet, untersuchen Mikrobiologen der MedUni Wien gemeinsam mit Kollegen von der TU Wien Im Rahmen des Interuniversity Cooperation Centre Water & Health die mikrobiell-fäkale Verschmutzung entlang der Donau. Erste Messungen im Jahr 2001 und 2007 hatten an manchen Stellen erhebliche Verunreinigungen festgestellt.

Die ForscherInnen sind am 13. August in Regensburg gestartet und werden nach 2.375 Kilometern die Mündung ins Schwarze Meer erreichen. An insgesamt 68 Stellen werden von ForscherInnen verschiedenster Fachgebiete und aus allen Nationen des Donaueinzugsgebiets Wasserqualität, Sediment und Schwebstoffe untersucht, die Proben werden teilweise direkt an Bord der beiden Forschungsschiffe analysiert. Weiters werden Pflanzen- und Tierarten erfasst sowie Temperatur und Fließgeschwindigkeit der Donau gemessen. Es ist dies die weltweit größte Fluss-Expedition, die von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) organsiert wird.

„Trotz der Implementierung von Abwasserkläranlagen nach dem neuesten Stand der Technik zeigen abwasserbeeinflusste große Flüsse auch in Industrieländern einen hohen Grad mikrobiell-fäkaler Verschmutzung, was für alle Formen der Wassernutzung eine große Gefahr darstellt“, erklärt Alexander Kirschner vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der MedUni Wien. Im Rahmen der ersten Untersuchungen in den Jahren 2001 und 2007 konnte der Einfluss stark verschmutzter Zuflüsse und Abwassereinleitungen in der Mitte der Donau nicht oder nur sehr abgeschwächt nachgewiesen werden.

Kirschner: „Das deutet darauf hin dass die Einmischung stark verschmutzter Abwässer oder verschmutzter Zubringer ein langsamer Prozess ist, und der Abbau der Verschmutzung stattfindet bevor das Abwasser in der Flussmitte oder auf der anderen Flussseite angekommen ist.“ Das soll nun im Rahmen 3. Joint Danube Surveys mit finanzieller Unterstützung des FWF und dem Lebensministerium im Detail untersucht werden.

Ziel ist es, einen umfangreichen Datensatz von Umweltparametern zu erhalten, der es erlaubt, ein umfassendes Bild mikrobiell-fäkaler Verschmutzungsmuster der Donau zu zeichnen und generelle Prinzipien und Konzepte zu formulieren, die diese Verschmutzungsmuster entlang großer Flüsse erklären. Die neuen Erkenntnisse werden die Entwicklung neuer Vorhersagemodelle der mikrobiell-fäkalen Verschmutzung in großen Flüssen ermöglichen, was entscheidend für ein zukünftiges Wassermanagement im Maßstab des gesamten Flusses über nationale Grenzen hinweg sein wird.

Link: http://www.danubesurvey.org/