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Neue Kinderherzstation im AKH Wien eröffnet

vlnr: Ina Michel-Behnke (Abteilungsleiterin), Christina Zimpel (stv. Klinik-Pflegeleitung), Monika Ullram (Stationsschwester), Rektor Wolfgang Schütz, Susanne Greber-Platzer (Klinikleiterin), Siegfried Gierlinger (technischer Direktor AKH Wien), Gabriela Kornek (ärztliche Direktorin AKH Wien)
Komplett erneuerte Räumlichkeiten in der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie der Universitätskinderklinik

Kinder mit komplexen Herzfehlern oder einer erworbenen kardiovaskulären Erkrankung bedürfen einer Betreuung in einer pädiatrischen Kardiologie. Im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien – Medizinischer Universitätscampus hat die Station der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie im Jänner 2015 ihre komplett erneuerten Räumlichkeiten bezogen.

Die Station E08 verfügt jetzt über 22 Betten, davon 16 Intermediate-Care-Betten, in neun Zwei-Bett-Zimmern und einem Vier-Bett-Zimmer, das zur besseren Überwachung besonders kritisch kranker PatientInnen dient. Alle Zimmer sind mit einer eigenen Nasszelle ausgestattet, die Zwei-Bett-Zimmer sind als Mutter-Kind-Zimmer eingerichtet. „So wurde auch der familienorientierten Pflege mit Unterbringung von Begleitpersonen Rechnung getragen“, erklärt Ina Michel-Behnke, Leiterin der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde.

Die Station wurde im Zuge des Umbaus vergrößert. Dies geschah unter anderem durch die Errichtung eines Aufbaus auf dem angrenzenden Dach des niedrigeren Nachbargebäudes, in dem nicht medizinisch genützte Räume wie Dienstzimmer und ein Elternaufenthaltsraum untergebracht sind. „In den neuen hellen und freundlichen Räumlichkeiten werden unsere Patientinnen und Patienten sicher noch schneller genesen, denn die Umgebung spielt im Heilungsprozess auch bei Kindern eine wesentliche Rolle“, so Michel-Behnke. „Gleichzeitig erwarte ich nochmals verbesserte Behandlungsergebnisse durch optimierte Arbeitsabläufe und hochwertige moderne technische Ausstattung.“

Dazu zählt beispielsweise ein High-End-Ultraschall-Gerät, das mittels 3D-Verfahren und Gewebsdoppleruntersuchung eine sichere und detaillierte Befunderstellung im Rahmen der OP-Vorbereitung bzw. die Früherkennung einer eingeschränkten Herzfunktion erleichtert sowie eine zentrale Überwachungsanlage, die vom Personal aus jedem Raum der Station mobil angesteuert werden kann. Ebenfalls beim Umbau umfassend berücksichtigt wurden Möglichkeiten zur Isolierung von PatientInnen, zum Beispiel nach einer Herztransplantation, einer Kunstherzimplantation oder bei Infektionskrankheiten.

Die Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie versorgt überregional im Rahmen des Kinderherzzentrum Wien zusammen mit KinderherzchirurgInnen, AnästhesistInnen, GeburtshelferInnen und IntensivmedizinerInnen das gesamte Spektrum angeborener und erworbener Herzerkrankungen inklusive minimalinvasiver chirurgischer und interventioneller Behandlungsverfahren. Hierzu stehen neben der Herzstation auch Spezialambulanzen inklusive Fetalambulanz und ein eigener Herzkatheter zur Verfügung. Für den Umbau der Station der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie investierten AKH Wien und Medizinische Universität Wien rund 8,1 Mio. Euro.

Noch mehr Platz für Spitzenforschung
Von der neuen Kinderherzstation profitiert auch die wissenschaftliche Forschung. So helfen Analysen und neue Messmethoden mittels Herzultraschalluntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Herzfehlern den Erfolg neuer operativer Methoden bzw. medikamentöser Therapien zu messen sowie bei Herzmuskelinsuffizienz die Auswirkungen der Resynchronisation durch Schrittmacherelektroden.

Weitere Forschungsschwerpunkte sind interventionelle Verfahren (Herzkatheter) bei Frühgeborenen/Neugeborenen mit schweren Herzfehlern, Fortentwicklungen von extrakorporalen Verfahren/Assist Devices und MRI-Untersuchungen bei Feten bei Vorliegen von Herzfehlern. Hierfür bestehen enge Kooperationen mit der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie, der PICU Station (Pediatric Intensive Care Unit) und der Klinischen Abteilung für Geburtshilfe. Zu speziellen Erkrankungen wie primär pulmonale Hypertension, Marfan-Syndrom und Herzrhythmusstörungen im Kindes- und Jugendalter laufen klinische Studien, die vor allem therapeutische Verbesserungen bringen sollen.