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Neues aus der Sensengasse

Seit Anfang März dominieren Schlagbohrer und Bagger das tägliche Bild im Gebäude der Gerichtsmedizin, Sensengasse 2. Eine Million Euro investiert die MedUni in eine Generalsanierung des Erdgeschosses.

Seit Anfang März dominieren Schlagbohrer und Bagger das tägliche Bild im Gebäude der Gerichtsmedizin, Sensengasse 2. Eine Million Euro investiert die MedUni in eine Generalsanierung des Erdgeschosses.

Die Zeit war reif. Seit 1. Oktober wird das Department für Gerichtliche Medizin der MedUni Wien von der Staatsanwaltschaft Wien direkt mit der Durchführung von Obduktionen  beauftragt. Das Rektorat zögerte nicht lange und investierte eine Million Euro, um im zweiten Quartal 2010 wieder einen gerichtsmedizinischen Obduktionsablauf im eigenen „Haus“ in der Sensengasse bieten zu können. Was sich vor der Schließung 2008 auf zwei Ebenen abspielte, wird jetzt Synergie gewinnend auf einer Ebene bespielt. Daniele U. Risser, interimistischer Leiter der Gerichtsmedizin seit 1. 12. 2008: "Wir werden ausreichend  Kühlboxen und Seziertische haben."

Wurden vor der Schließung bis zu 2.200 Leichen auf knapp 600m² obduziert, reduziert sich die Anzahl der Leichen um ¾ und die Quadratmeter im Obduktionsbereich um die Hälfte. „Für das prognostizierte Obduktionsaufkommen müsste das vorerst reichen,“ so Risser. Die Ressourcen können effizienter eingesetzt werden, da sich alles auf einer Ebene befindet.
Dadurch werden auch die Abläufe vereinfacht.

Lange Tradition wieder aufgenommen ?
Für die MedUni Wien ist diese Investition von großer Bedeutung. „Der Forschungs- und Lehrbetrieb ist praktisch still gestanden,“ so Rektor Schütz. „Durch diese Sanierung können wir wieder die Aufgaben einer Universität erfüllen – nämlich zu forschen und den Nachwuchs auszubilden.“ Der Lehrstuhl für Gerichtliche Medizin, der auch einer der ältesten ist, spielte in der internationalen Gerichtsmedizin immer eine große Rolle und konnte auf ein hohes Renommée in diesem Gebiet verweisen. „Momentan haben wir einen Knowledge Transfer mit Vietnam aufgebaut, um dort mit unserer Hilfe eine state of the art Gerichtsmedizin in Ho Chi Ming City (Saigon) für ein Einzugsgebiet mit ca. 20 Millionen Einwohnern zu errichten,“ erzählt Risser. Mit der Eröffnung im Mai soll dann wieder an alte Zeiten angeschlossen
werden, wenngleich für alle Beteiligten die Gesamtlösung – der Neubau und die Einbindung der sanitätsbehördlichen Obduktionen – die optimalste wäre. Rektor Schütz: „Als Rektor der MedUni bin ich mit dem Status Quo ab Mai zufrieden, als Staatsbürger wünsche ich mir wieder die Durchführung aller Obduktionen in Ostösterreich durch Gerichtsmediziner."