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Nicole Prutsch erhält Best Talk Award 2015 der Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie

Auszeichnung zur Untersuchung neuer therapeutischer Angriffspunkte im großzelligen anaplastischen Lymphom

(Wien/Salzburg 11-09-2015) Nicole Prutsch, PhD-Studentin der MedUni Wien, wurde auf der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (OEGMBT) in Salzburg mit dem „OEGMBT Best Talk Award 2015“ ausgezeichnet. Den von der Firma VWR gesponserten Preis erhielt Prutsch für ihre Arbeit „The TYK2-STAT1 pathway in aggressive T-cell lymphoma: a new therapeutic intervention site?“ zur Untersuchung neuer therapeutischer Angriffspunkte im großzelligen anaplastischen Lymphom, an der auch Co-AutorInnen aus Cambridge, San Francisco, Singapur und Wien beteiligt sind.

Nicole Prutsch ist PhD-Studentin in der Arbeitsgruppe von Lukas Kenner (Professor am klinischen Institut für Pathologie und am Ludwig Boltzmann-Institut für Krebsforschung) und Olaf Merkel (Dozent am klinischen Institut für Pathologie) und untersucht in ihrer Arbeit das großzellige anaplastische Lymphom (ALCL), ein seltenes und aggressives Non-Hodgkin T Zell Lymphom, das vorwiegend bei Kindern und jungen Erwachsenen auftritt. Bei einem bestimmten Subtyp des ALCLs beträgt die Überlebensrate gerade einmal 50% innerhalb der ersten 5 Jahre, und dessen onkogene Mechanismen sind bis dato noch überwiegend unerschlossen.


Prutsch konnte in ihrer Arbeit zeigen, dass eine bestimmte Tyrosinkinase, TYK2, eine potentiell  wichtige Rolle in der Entstehung des ALCL spielt. Die Ausschaltung von TYK2 mittels CRISPR/Cas9 mediiertem TYK2 Knockout als auch die Hemmung der Funktion von TYK2 mit neu entwickelten Inhibitoren führte zur Apoptose (Zelltod) der ALCL-Tumorzellen, was die Bedeutung dieses Faktors in dem aggressiven T-Zell-Lymphom untermauert. Außerdem konnte ein weiterer Faktor im Signalweg von TYK2 gefunden werden, STAT1, der durch TYK2 angeschaltet wird und dessen Ausschaltung ebenso zum Tod der Tumorzellen führte.


In ihrer Forschung fanden Prutsch und die von Lukas Kenner angeführte Arbeitsgruppe, gemeinsam mit dem vom DKFZ Heidelberg rekrutierten Forscher Olaf Merkel, einen neuen potenziell onkogenen Mechanismus in der Entstehung des ALCL, der auch einen möglichen neuen therapeutischen Angriffspunkt im Kampf gegen diese aggressive Krankheit eröffnet.

Zur Person

Nicole Prutsch ist seit 2013 PhD-Studentin an der MedUni Wien in der Arbeitsgruppe von Lukas Kenner und Olaf Merkel am klinischen Institut für Pathologie. Zuvor absolvierte sie ein Master-Studium (Biomedical Science) an der FH Campus Wien. In ihrer Doktorarbeit widmet sie sich der Analyse von neuen potenziellen therapeutischen Angriffspunkten im großzelligen anaplastischen Lymphom. Ihre Arbeit wurde 2015 bereits mit dem 'Best Poster Presentation Award' am YSA Symposium der MedUni Wien und mit dem 'Young Investigator Award 2015' der OeGHO (Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie) in Salzburg ausgezeichnet.

» Website ÖGMBT