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Öffentliche Betriebsversammlung im AKH Wien

(Wien, 29-11-2011) Der Tenor auf der öffentlichen Betriebsversammlung der Ärzte am AKH Wien am 29. November war einstimmig: „Jetzt ist die Politik am Zug.“ In diese Kerbe schlugen nicht nur der Rektor der MedUni Wien, Wolfgang Schütz, und der Betriebsrats-Vorsitzende des ärztlichen Personals, Ärztekammer-Vizepräsident Thomas Szekeres, sondern auch prominente Unterstützer der Aktion „Rettet das AKH“ wie Ex-Politikerin Freda Meissner-Blau, Schauspieler Otto Schenk, Airliner und Ex-Formel-1-Pilot Niki Lauda und Do&Co-Chef Attila Dogudan. Hunderte Ärzte und PatientInnen unterstützen mit ihrer Anwesenheit die Aktion.

(Wien, 29-11-2011) Der Tenor auf der öffentlichen Betriebs-versammlung der Ärzte am AKH Wien am 29. November war einstimmig: „Jetzt ist die Politik am Zug.“ In diese Kerbe schlugen nicht nur der Rektor der MedUni Wien, Wolfgang Schütz, und der Betriebsrats-Vorsitzende des ärztlichen Personals, Ärztekammer-Vizepräsident Thomas Szekeres, sondern auch prominente Unterstützer der Aktion „Rettet das AKH“ wie Ex-Politikerin Freda Meissner-Blau, Schauspieler Otto Schenk, Airliner und Ex-Formel-1-Pilot Niki Lauda und Do&Co-Chef Attila Dogudan. Hunderte Ärzte und PatientInnen unterstützen mit ihrer Anwesenheit die Aktion.

Der Hintergrund: MedUni-Rektor Wolfgang Schütz hatte tags zuvor offiziell die geplanten Einsparungsmaßnahmen mit einem Brief an alle Klinikleiter bestätigt. Ab 1. Februar 2012 wird die Zahl jener Ärzte und ÄrztInnen, die in der Nacht und an Wochenenden im Einsatz sind, von bisher 176 auf 146 reduziert. Das entspricht einer Reduktion um 14 Prozent. Durch diese Kürzung sollen laut Rektor Schütz rund sechs Millionen Euro – das Minus der MedUni beträgt neun Millionen – eingespart werden. Weiters werden schon jetzt frei werdende Stellen nicht mehr nachbesetzt. Es herrscht ein grundsätzlicher Aufnahmestopp. Das soll die fehlenden drei Millionen Euro bringen.

Grund für die nötige Maßnahme ist laut Schütz die Säumigkeit der Politik, die sich nicht ausreichend um die größte Universitätsklinik Europas kümmere. Vor allem, so Schütz, fehle ein Gesamtkonzept, das Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung sowie die dafür aufgewendeten Budgets koordinieren helfe.

Medizinische Spitzenleistung gefährdet
Derzeit ist es so, dass rund die Hälfte der eigentlich für Forschung und Lehre vorgesehenen finanziellen Mittel des Wissenschaftsministeriums in die reine Krankenversorgung fließt und die Ärzte und Ärztinnen der MedUni Wien, von der sie auch ihr Gehalt beziehen, 80 Prozent ihrer Zeit mit der Erledigung von Aufgaben in der Krankenversorgung beschäftigt sind. Schütz: „Damit haben wir jeden Spielraum für Weiterentwicklung in Forschung und Lehre verloren.“

"Dieses Gebäude ist ein Juwel"
Jetzt sei also die Politik gefordert. Und die ist von Rektor Schütz zu einem Round Table eingeladen, an dem das Wissenschaftsministerium, die  Stadt Wien, AKH-Chef Reinhard Krepler und Schütz Platz nehmen sollen. Dort soll noch vor Inkrafttreten der Sparmaßnahmen die künftige Struktur und Betriebsform des Krankenhauses besprochen werden. „Eine Möglichkeit wäre eine gemeinsame Betriebsgesellschaft“, sagte Schütz. Zusatz: "Dieses Gebäude hier ist ein Juwel. Die Politik ist gefordert, diese Leistungsinstitution weiter zu finanzieren.“