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Omega-3-Fettsäuren hemmen die Blutgerinnung

(Wien, 01-08-2011) - Kardiologen der MedUni Wien haben jetzt einen möglichen protektiven Effekt von Omega-3-Fetten bei Patienten mit chronischer Herzschwäche entdeckt, der auch für andere Herzpatienten wirksam sein könnte: Demnach hemmen diese Fettsäuren vor allem die Blutgerinnung.

(Wien, 01-08-2011) - Kardiologen der MedUni Wien haben jetzt einen möglichen protektiven Effekt von Omega-3-Fetten bei Patienten mit chronischer Herzschwäche entdeckt, der auch für andere Herzpatienten wirksam sein könnte: Demnach hemmen diese Fettsäuren vor allem die Blutgerinnung.

Der schützende Effekt von Fischöl bzw. Extrakten dürfte laut Hermann Toplak, Stoffwechselexperte an der Medizinischen Universitätsklinik in Graz, ein direkter Einfluss dieser Fettsäuren auf das Blut gegeben sein. So geht man davon aus, dass Fischöle direkt vor einem Infarktereignis schützen, indem sie die (Blut-)Plättchen-Zusammenballung hemmen und so die Gefäße freihalten. Fischöl senkt offenbar vor allem die Triglyzeridwerte im Blut.

Doch es gibt auch andere Effekte. Das haben die in Fachkreisen weltbekannten italienischen Kardiologen der sogenannten GISSI-Studiengruppe in einer 1999 im "Lancet" erschienenen wissenschaftlichen Arbeit mit 11.000 Patienten bewiesen.

Tägliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren senkt Herztod-Risiko
In dieser Studie sank die Häufigkeit eines plötzlichen Herztodes bei Risikopatienten um 45 Prozent, wenn sie täglich Omega-3-Fettsäuren (300 Milligramm) zu sich nahmen. Sie wirken offenbar antiarrhythmisch. Das heißt, sie setzen die Flimmerschwelle der Herzmuskelzelle herab und wirken so dem plötzlichen Herztod entgegen. Offenbar zu den direkten Einflüssen auf das Blut von Herzpatienten zählt offenbar der Effekt von hoch dosierten Omega-3-Fettsäuren bei Patienten mit chronischer Herzschwäche und ohne starke Atherosklerose-bedingte Schäden der Herzkranzgefäße, welche Deddo Mörtl (Universitätsklinik für Innere Medizin II) und seine Co-Autoren jetzt in der Fachzeitschrift "Thrombose und Hämostase" am 28. Juli 2011 veröffentlicht haben.

Die Probanden waren 36 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die drei Monate lang täglich ein Gramm Omega-3-Fettsäuren, vier Gramm oder Kapseln ohne entsprechendem Inhalt bekamen (Placebo). Bei den Blutuntersuchungen zeigte sich eindeutig: Sowohl ein Gramm der mehrfach ungesättigten Fettsäuren als auch vier Gramm bewirkten eine Hemmung der Aktivierung der Blutplättchen und eine Senkung der Konzentration des für die Bildung von Thromben wichtigen "Tissue Factor". Die höhere Dosis an Omega-3-Fettsäuren hat laut den Autoren offenbar auch einen antientzündlichen Effekt. Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sind sowohl eine höhere Entzündungsaktivität als auch eine stärkere Aktivierung der Blutgerinnung nachgewiesen.