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Peroxisomale Lipide stimulieren die Reifung invarianter natürlicher Killer-Zellen

Ein in Zellorganellen (Peroxisomen) produziertes Etherlipid ist maßgeblich an der Reifung und damit an der Funktionalität der invarianten natürlichen Killer-Zellen bei der Immunabwehr im Organismus beteiligt. Diesen bisher unbekannten Mechanismus hat Gennaro De Libero von der Abteilung für Biomedizin des Universitätsspitals Basel in enger Kooperation mit einem ForscherInnen-Team vom Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien unter der Leitung von Johannes Berger entschlüsselt. Die Studie wurde nun im Top-Journal Nature Immunology veröffentlicht.

(Wien, 21-03-2012) – Ein in Zellorganellen (Peroxisomen) produziertes Etherlipid ist maßgeblich an der Reifung und damit an der Funktionalität der invarianten natürlichen Killer-Zellen bei der Immunabwehr im Organismus beteiligt. Diesen bisher unbekannten Mechanismus hat Gennaro De Libero von der Abteilung für Biomedizin des Universitätsspitals Basel in enger Kooperation mit einem ForscherInnen-Team vom Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien unter der Leitung von Johannes Berger entschlüsselt. Die Studie wurde nun im Top-Journal Nature Immunology veröffentlicht.

Die invarianten natürlichen Killer-Zellen (iNKT-Zellen) benötigen zur vollständigen Reifung, damit sie sich im Körper vermehren und verteilen können, ein „selbst-Antigen“, das im Peroxisom produziert wird. Die WissenschafterInnen konnten zeigen, dass das Etherlipid die Rolle des selbst-Antigen innehat. Fehlt dieses selbst-Antigen, kommt es zu einer veringerten Anzahl von reifen iNKT-Zellen im Thymus, der Leber und der Milz. Die iNKT-Zellen sind für die Erkennung von Lipid-Antigenen durch das Immunsystem beteiligt. „Die Stimulierung der iNKT-Zellen durch selbst-Antigene könnte bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Allergien eine Rolle spielen“, sagt Co-Autor Berger.

Berger und sein Team arbeiten seit mehr als 15 Jahren an der Erforschung der Rolle der Peroxisomen im menschlichen Körper mit speziellem Fokus auf die Funktion im Gehirn. Peroxisome sind für den Menschen lebensnotwendig. Sie sind für den Abbau von einzelnen Lipidklassen verantwortlich, aber auch für die Synthese einiger Lipide wie die Ether-Phospholipiden.

Bei einer Reihe von schweren Erkrankungen, wie zum Beispiel dem Zellweger-Syndrom, oder der auch durch den Kinofilm „Lorenzos Öl“ bekannt gewordenen Krankheit Adrenoleukodystrophie (ALD), liegen peroxisomale Störungen vor. Peroxisomale Veränderungen wurden auch bei häufigen Erkrankungen wie bei Morbus Alzheimerbeschrieben.

Service: Nature Immunology
Peroxisome-derived lipids are self-antigens stimulating invariant Natural Killer T cells in the thymus.“ F. Facciotti, G. Ramanjaneyulu, M. Lepore, S. Sansano, M. Cavallari, M. Kistowska, S. Forss-Petter, G. Ni, A. Colone, A. Singhal, J. Berger, C. Xia, L. Mori, G. De Libero. Nature Immunol. 18 March 2012; DOI:10.1038/ni.2245.