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Radiodiagnostik - Impulse für mehr Sicherheit

(Wien, 01-03-2011) Wegweisende Beiträge steuern ExpertInnen der MedUni Wien Europäischen Kongress der RadiologInnen (ECR, 3.-7. März) in Wien bei. Präsentiert werden unter anderem Arbeiten zur fetalen Bildgebung, ein Lehrgang zum MR-Sicherheitsbeauftragten und der Start einer groß angelegten nationalen Multicenterstudie zur Tomosynthese.

Vom 3. bis 7. März ist Wien das internationale Zentrum für Radiodiagnostik. 19.000 RadiologInnen werden im Rahmen des ECR (European Congress of Radiology) den aktuellen Stand und Perspektiven für die Zukunft auf dem Gebiet der Radiodiagnostik diskutieren. ExpertInnen der Medizinischen Universität Wien liefern zukunftsweisende Beiträge.

MR-Sicherheit durch Spezialausbildung
Mit der Entwicklung und Umsetzung eines Lehrgangs zum MR-Sicherheitsbeauftragten setzt Univ. Prof. Dr. Siegfried Trattnig, Professor für Radiologie mit Schwerpunkt Hochfeld-Magnetresonanz, Maßstäbe im Bereich MR-Sicherheit. Durch die zunehmende Verbreitung von Hochfeld-MR Geräten mit 3 Tesla gewinnt dieser Aspekt zunehmend an Bedeutung, die europäische MR Gesellschaft (ESMRMB) zeigt großes Interesse, diesen Lehrgang europaweit anzubieten. In die zertifizierte Ausbildung ist das umfangreiche Know-How des Teams um Siegfried Trattnig am Exzellenzentrum Ultra-Hochfeld-MR der MedUni Wien eingeflossen, das mit einem klinischen Schwerpunkt führend an einem der wenigen 7 Tesla MRTs weltweit forscht.

Diagnosesicherheit bei Brustkrebs
Während die Mammographie als Goldstandard in der Brustkrebsvorsorge etabliert ist, setzen Univ. Prof. Dr. Thomas Helbich und Dr. Thomas Moritz mit einer großen nationalen Multicenterstudie eine Initiative zur klinischen Evaluierung der Tomosynthese. Im Vergleich zur Mammographie zeigt die Tomosynthese als Schnittbildverfahren dreidimensionale Bilder und erlaubt dadurch Brusttumore und Mikroverkalkungen besser zu erkennen, die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Helbich und Moritz erwarten, dass mit der neuen Technologie die Detektionsrate von Brustkrebs wesentlich verbessert wird, die Falsch-Positivrate sinkt und weniger Zusatzuntersuchungen wie z.B. Ultraschall und MRT notwendig werden.

Prognostische Sicherheit in der fetalen Bildgebung
Ein weiteres Highlight des ECR 2011 ist ein Beitrag des Teams rund um Univ. Prof.in Dr.in Daniela Prayer zur fetalen Bildgebung. Die Gruppe um Prayer ist bisher weltweit die einzige, welche neue MR-Methoden (z.B. Traktographie, funktionelle MRT) erfolgreich in utero anwendet. Einerseits ist es dadurch gelungen, Aussagen über die Entwicklung von Hirnfunktionen zu treffen, die bisher nicht möglich waren, andererseits können durch die Darstellung von intracerebralen Bahnverbindungen gewisse Pathologien genauer charakterisiert werden. Daraus resultieren bessere prognostische Aussagen über die zu erwartende Hirnentwicklung als das bisher möglich war. Im Rahmen des ECR präsentiert Daniela Prayer auch das weltweit erste Lehrbuch über Fetale Kernspintomographie.