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SFB35 an der MedUni Wien um weitere drei Jahre verlängert

(Wien, 23-01-2012) Spezialforschungsbereich der MedUni Wien beschäftigt sich mit der Rolle von transmembranären Transporterproteinen in Gesundheit und Krankheit.

(Wien, 23-01-2012) Spezial-forschungsbereich der MedUni Wien beschäftigt sich mit der Rolle von trans-membranären Transporter-proteinen in Gesundheit und Krankheit.

Der SFB35 ist an der MedUni Wien verankert und wurde ob des großen Erfolgs der ersten Förderperiode um weitere drei Jahre verlängert. „Das bedeutet, dass wir den erfolgreichen Weg mit den darin interaktiv verbundenen Gruppen weitergehen dürfen“, sagte SFB35-Sprecher Harald Sitte vom Zentrum für Physiologie und Pharmakologie der MedUni Wien.

Im SFB35 werden die MedUni Wien, die Max F. Perutz-Laboratories, die Universität Wien, die Johannes Kepler-Universität Linz und die Technische Universität Wien interaktiv vernetzt. „Uns ist ein weltweit einzigartiger Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und Klinik gelungen“, sagt Sitte. Von der MedUni werden neben Labors aus der Pharmakologie bzw. Verhaltenspharmakologie, Labors mit Hauptbeschäftigung in der Zellbiologie, genetischen Mausmodellen, neurodegenerativen Erkrankungen sowie klinische Partner vom Department für klinische Pharmakologie und Gastroenterologie/Hepatologie involviert.

Forschungsbereich des SFB35
Transporter ermöglichen die Translokation von Molekülen über biologische Membranen. Sie regulieren alle wesentlichen biologische Vorgänge wie den Stoffwechsel und die Energie-zufuhr, die intrazelluläre Konzentration physiologisch relevanter Ionen, die Signalübertragung zwischen Zellen, etc. Sie bilden auch eine Barriere gegen potenziell toxische Stoffe. Das wissenschaftliche Interesse an der Biologie von Transportern ist stetig gestiegen, derzeit ist das eines der am schnellsten wachsenden wissenschaftlichen Gebieten. Sitte: „Es gibt zahlreiche Gründe für die Beliebtheit der Transporter, unter anderem weil sie klinisch relevant sind und weil sich das zunehmende mechanistische Verständnis in einen therapeutischen Vorteil umsetzen lässt.“ (Anm.: Antidepressiva mit verbesserter Selektivität, neue Ansätze zur Behandlung therapie-refraktärer Epilepsien).

Für die erste Förderperiode lag der Fokus auf zwei medizinisch relevanten Transportsystemen, nämlich Neurotransmitter-Transporter und ABC-Transporter:
(I) die Struktur-Funktionsbeziehung dieser Transporter und deren bakterielle Homologe.
(II) die Kontrolle der Transporterexpression durch physiologische Stimuli, durch Pharmako-chaperone und durch den regulierten Export aus dem endoplasmatischen Retikulum.
(III) die Translation von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in klinische Paradigmen, indem PET-Liganden entwickelt werden, die die Untersuchung von Transporter an der Blut-Hirn-Schranke bzw. in der Leber ermöglichen, indem die Transporterexpression mit klinischen Beobachtungen korreliert wird, um deren Bedeutung für die Pathophysiologie seelischer Erkrankungen zu verstehen.

Das Forschungsgebiet des SFB35, der ab 1 Februar 2012. „in die Verlängerung“ geht, reicht von Bakterien bis zum Menschen, von der Strukturbiologie und Pharmakoinformatik bis zur Analyse komplexer  Erkrankungen, von der Darstellung von Einzelmolekülen bis zur funktionellen Bildgebung von Transportern im komplexesten Gewebe, dem Gehirn in vivo. SFB35 spannt daher den Bogen zwischen biologischer Grundlagenforschung und klinischer Medizin: und dieser translationelle Aspekt wurde durch die Aufnahme von vier neuen Konsortiumsmitgliedern entscheidend verstärkt. 

Service:
Am 24./25. September 2012 findet wieder das SFB35-Symposium mit mehr als 100 Teilnehmern aus aller Welt an der MedUni Wien statt. Weitere Infos: www.sfb35.at.