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St. Gallen Breast Cancer Conference in Wien

Brusterhalt nach Tumor-Operation - neue Techniken, bessere Ergebnisse: Wien war das Zentrum der Brustkrebsforschung

(Wien, 16-03-2015) Selbstwertgefühl. Weiblichkeit. Schönheit. Der Brusterhalt nach einer Krebsoperation ist für viele Frauen ein wesentliches Thema, denn ein Drittel aller Betroffenen läuft Gefahr die Brust zu verlieren. An der MediUni Wien arbeitet man stetig an der Neu- und Weiterentwicklung von Verfahren im Bereich der Reduktionsplastik und des kompletten Wiederaufbaus der Brust. Auf diese Weise kann heute bei bis zu 20 Prozent aller BrustkrebspatientInnen die Brust bei guten optischen Ergebnissen erhalten werden.

In Österreich erkranken pro Jahr rund 5.200 Frauen und etwa 90 Männer an Brustkrebs. Der erste Schritt der Therapie ist meist die chirurgische Entfernung des Tumors gefolgt von einer Strahlentherapie und einer medikamentösen Behandlung. Neben der Sorge wieder gesund zu werden beschäftigt vor allem Frauen die Frage, ob und wie ihre Brust erhalten werden kann.

Brusterhalt abhängig von Tumorgröße und Brustvolumen
Bei etwa 15 bis 20 Prozent aller BrustkrebspatientInnen, das sind in Österreich rund 1.000 Frauen jährlich, sollte man abhängig von der Größe des Tumors und der Brust nach der operativen Entfernung des Tumors an eine sofortige Defektdeckung denken. Darunter versteht man spezielle chirurgische Verfahren, bei denen Brustverformungen behoben werden oder die Brust zur Gänze sofort wiederaufgebaut wird. Im Bereich der Tumorbehandlung werden diese Eingriffe unter dem Begriff onkoplastische Chirurgie zusammen gefasst. Florian Fitzal von der MedUni Wien, Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna und Leiter des Brustgesundheitszentrums des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz dazu: „Onkoplastische Eingriffe sind sinnvoll, wenn der Tumor mehr als 25 Prozent der Brust einnimmt. Wenn die Brust groß genug ist, kann man sie im Zuge der Tumorentfernung mit Techniken der Reduktionsplastik, also der Verkleinerung, wiederherstellen. Dieser Teil der Brustkrebstherapie liegt uns sehr am Herzen.“

Michael Gnant, Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien und des AKH Wien und stellvertretender Leiter des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna ergänzt: „Auch wenn die Brust zur Gänze abgenommen werden muss, können wir sie oft bereits während der Krebsoperation wieder aufbauen. Das ist wichtig, weil man den Patientinnen dadurch einen zweiten Eingriff erspart. Für die Frauen ist diese Behandlung enorm wichtig. Deshalb ist es entscheidend, dass man als OperateurIn die dafür notwendigen Techniken gut beherrscht. Wir haben diese Techniken als eine der ersten in unserem Fach angewendet und schon unzählige KollegInnen ausgebildet“.

Wien ist das Zentrum der Brustkrebsforschung
Fort- und Weiterbildung aber auch die Brustkrebsforschung sind daher wesentliches Anliegen der beiden Experten. Michael Gnant: „Wien ist im März 2015 ein veritabler Hotspot was die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Brustkrebs aber auch die Fortbildung in diesem Bereich betrifft, findet hier doch die 14th St. Gallen Breast Cancer Conference statt“.

Die St. Gallen Breast Cancer Conference, die heuer von 18.3. bis 21.3.2015 stattfindet, gilt mit rund 5.000 TeilnehmerInnen als der größte europäische Brustkrebskongress (http://www.oncoconferences.ch). Traditionellerweise werden im Zuge der Tagung Expertenmeinungen zu den unterschiedlichen Themen veröffentlicht. Diese dienen den behandelnden ÄrztInnen als rasche und klare Entscheidungshilfen im klinischen Alltag. Gnant, der Co-Chair der Veranstaltung ist, dazu : „Die Behandlung von Brustkrebs wird immer komplexer, interdisziplinärer und schwieriger zu verstehen. Das macht seriöse Expertenmeinungen so wichtig. Durch die onkologische Forschungsarbeit, die bei uns am Haus und in Institutionen wie der ABCSG, der Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group, geleistet wird, ist es gelungen, Wien als ein Mekka der Brustkrebsforschung zu etablieren. Dass wir St. Gallen nach Wien holen konnten, ist ein deutliches Zeichen dafür.“

Onkoplastische Chirurgie: ExpertInnen für ExpertInnen
Am 17. März, dem Tag vor der St. Gallen Breast Cancer Conference, gibt es ein weiteres Highlight im Bereich der onkoplastischen Chirurgie: Gnant und Fitzal laden KollegInnen aus aller Welt zum 2nd Vienna Breast Surgery Day an der MedUni Wien ein. Anlässlich der Fachveranstaltung geben nationale und internationale ExpertInnen wie die Grand Dame der Brust Chirurgie, Moncia Morrow, Leiterin der Brustklinik des Memorial Sloan Kettering Cancer Centers in New York, ihr Wissen in Form von Vortägen und Operationsvideos an ihre KollegInnen weiter. Infos: www.ccc.ac.at/vbsd