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Starkes wissenschaftliches Lebenszeichen am ASCO

(Wien, 02-06-2010) Am diesjährigen Meeting der American Society of Clinical Oncology (ASCO) ist die Medizinische Universität Wien mit zahlreichen Beiträgen vertreten. Darunter sind auch eine Reihe von Erstpublikationen, die am ASCO ihre internationale Premiere feiern. Die Krebsforschung an der MedUni Wien gibt damit ein starkes wissenschaftliches Lebenszeichen von sich. Der Kongress in den USA gilt als das weltweit wichtigste Expertentreffen zum Thema Krebs.

Die Beiträge der MedUni Wien decken das gesamte Themenspektrum der aktuellen Krebsforschung ab. Auffällig dabei ist die starke Interdisziplinarität der einzelnen Projekte, die sowohl zwischen Grundlagenwissenschaft und Klinischer Forschung wie auch mehreren Instituten und Kliniken stattfindet. Stellvertretend für die vielfältigen Top-Arbeiten mit Einfluss auf die internationale Krebsforschung und -therapie stehen unter anderem folgende Präsentationen, denen im Tagungsprogramm jeweils ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird:

Univ. Prof.in Dr.in Christine Marosi, Leiterin der Programmdirektion für Hirntumore an der Universitätsklinik für Innere Medizin I, präsentiert innerhalb der Nordic Clinical Brain Tumour Study Group neue Ansätze bei der Behandlung von Hirntumoren bei älteren PatientInnen und zeigt, dass kurze intensivierte Radiotherapie oder alleinige Chemotherapie gute Behandlungsalternativen bei dieser PatientInnengruppe darstellen.

Univ. Prof. Dr. Michael Gnant, Universitätsklinik für Chirurgie, bringt neueste Erkenntnisse zu ABCSG-12, einer Studie, die bereits 2008 bei den Fachleuten für großes Aufsehen gesorgt hat. Damals konnte erstmals der signifikante Wert eines Bisphosphonates in der Tumorbehandlung gezeigt werden. Jetzt, zwei Jahre später, präsentiert Prof. Michael Gnant „Mature Results“ von ABCSG-12, die Untersuchungen erfassen mittlerweile einen Zeitraum von bis zu neun Jahren nach der Tumoroperation der PatientInnen.

Auch die Präsentation von Dr. Georg Pfeiler (Klinische Abteilung für Spezielle Gynäkologie) in einer oral Abstract Session bezieht sich auf die ABCSG-Studie 12. Untersucht wurden Zusammenhänge der endokrinen Therapie und dem Body Mass Index der PatientInnen.

Priv. Doz. Dr. Matthias Preusser von der Universitätsklinik für Innere Medizin I, zeigt in Zusammenarbeit mit dem Klinischen Institut für Neurologie im Rahmen einer internationalen translationellen Kooperationsstudie die prognostische Wertigkeit der Tumorzellwachstumsgeschwindigkeit bei Hirntumoren.

Priv. Doz. Dr. Peter Dubsky von der Universitätsklinik für Chirurgie zählt mit der Studie ABCSG-8 auch zu den international bekannten Untersuchungen der österreichischen Studiengruppe. Sie wird in Chicago in der Postersession präsentiert. Im Mittelpunkt der Studie standen PatientInnen mit durchschnittlich niedrigem Risiko. Bei ihnen wurden zwei Behandlungsstrategien verglichen: Einerseits die Sequenz von Tamoxifen (zwei Jahre) gefolgt von Anastrozol (drei Jahre), andererseits eine fünfjährige Tamoxifen Monotherapie.

Das Ziel der neoadjuvanten Studie (ABCSG-24) von Univ. Prof. Dr. Günther Steger von der Universitätsklinik für Innere Medizin I war die Erhöhung der Komplettremissionsrate. Dazu wurde eine etablierte Chemotherapie (6 Zyklen Epirubicin-Docetaxel) im Rahmen der Untersuchungen mit Capecitabine kombiniert und die Rate an pathologischen Komplettremissionen nach der definitiven Brustkrebsoperation verglichen.


Univ. Prof. Dr. Christoph Zielinski, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin I, sieht in der diesjährigen Präsenz der MedUNi Krebsforschung am ASCO mit insgesamt 11 Beiträgen die Bestätigung der Aufbauarbeit der letzten Jahre: „Die Forschung an der MedUni Wien im Bereich Krebs hat in den letzten Jahren immer wieder wichtige Impulse in der internationalen Wissenschaftscommunity gesetzt. Diese Erfolge sind insbesondere auf die ausgezeichnete interdisziplinäre Interaktion innerhalb der Onkologie an der MedUni Wien zurückzuführen, welche inzwischen in der Etablierung des Comprehensive Cancer Centers an MedUni Wien und AKH Wien resultiert hat. Besonders freut es mich auch, dass wir auf hervorragende NachwuchswissenschafterInnen verweisen können, die bereits partiell für Aufsehen sorgen.“