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Torberg-Medaille für Rektor Wolfgang Schütz

Rektor Schütz geehrt für kritische Auseinandersetzung mit der universitären Medizin während der NS-Zeit.

(Wien, 30-05-2012) – Der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Wolfgang Schütz, wurde am 29. Mai 2012 mit der Marietta und Friedrich Torberg-Medaille der israelitischen Kultusgemeinde ausgezeichnet.

Wolfgang Schütz war und ist es ein besonderes Anliegen, die Geschichte der Medizinischen Fakultät der Universität Wien in den Jahren 1938-1945 und danach aufzuarbeiten. Als Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (seit 1996) und nach der Gründung der Medizinischen Universität Wien im Oktober 2003 als Rektor sorgte Schütz für eine selbstkritische und bespielhafte Auseinandersetzung mit der universitären Medizin in Wien während der NS-Zeit. Schütz verfasste dazu sogar selbst mehrere Publikationen und Buchbeiträge, die zu dieser Aufarbeitung beitrugen.

Als symbolischen Akt gegen das Vergessen trieb Wolfgang Schütz die Errichtung eines eigenen Mahnmals zum Gedenken an die Vertriebenen des Nationalsozialismus an der neu gegründeten Medizinischen Universität voran. Anlässlich der Enthüllung des Denkmals am 13. März 2008 sagte Schütz: „Es war Jahrzehnte lang Tabu, dass Österreich seine Mitschuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus eingesteht. Auch an den Universitäten blieb dieses Buch der Mitverantwortung geschlossen.  An der Medizinischen Fakultät der Universität Wien wurde es erst Ende der Neunzigerjahre, 60 Jahre nach dem Anschluss, wieder aufgeblättert. Jeder soll sehen, was niemals verdeckt und niemals mehr vergessen werden darf. Das Denkmal in Form eines Buches steht dafür als Mahnung für kommende Zeiten.“