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Trauer um Adelheid Gabriel

Langjährige Anästhesistin der MedUni Wien verstorben.

(Wien, 18-07-2013). "Wir trauern um unsere allseits geschätzte Kollegin, Frau Prof. Adelheid Gabriel. Sie war eine Reisende und Weltbürgerin, deren Lebensweg viel zu früh endete. Als wahre Weltbürgerin, geboren in Rio de Janeiro, zeichnete sie sich durch Großzügigkeit und Neugierde aus. Frau Prof. Gabriel hat 32 Jahre als Ärztin mit großem Engagement gearbeitet, geforscht und gelehrt. Bereits als Studentin hatte sie sich für Kinderanästhesie interessiert. 

Ihre Ausbildung zur Fachärztin für Anästhesie schloss sie 1991 während ihrer Rotation an die herzchirurgische Anästhesie ab. Ihr besonderes Interesse lag bei den Kleinsten mit angeborenen Herzfehlern. Dieser Bereich erfordert viel Umsicht, Voraussicht und Stresstoleranz. Frau Prof. Gabriel wollte mehr wissen, und so verließ sie Wien, um für 2 Jahre in Pittsburgh zu forschen. Nach ihrer Rückkehr erweiterte sich einerseits ihr Aufgabengebiet in die Transplantationsmedizin, andererseits fand sie ein eigenständiges Aufgabengebiet an der Kinderklinik bei diagnostischen und interventionellen Eingriffen.

Mit ihrer Forschung im Bereich der Lebertransplantation habilitierte sie 1999 über die Beziehung zwischen Störung der Gefäßfunktion und der Bildung von Sauerstoffradikalen. Nach einigen Jahren, als sie schließlich den Kampf mit ihrer schweren Erkrankung aufnehmen musste, wurde aus der vornehmlichen Einzelkämpferin eine geschätzte Teamplayerin im Bereich der Neuroanästhesie und Intensivmedizin. Ein neues zusätzliches Interessensgebiet fand sie in der Gender Medizin. Sie befasste sich mit der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau bei Anästhesie, Operationen und Schmerzempfindung und gab gerne ihr Wissen anderen weiter. Bis zuletzt war sie engagierte klinische Anästhesistin und Intensivmedizinerin, empathisch, problemorientiert und großzügig. Sie wird uns fehlen."

Michael Hiesmayr im Namen der Leitung der Klinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie.