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Überblicksarbeit über Temperaturmanagement nach Herzstillstand in NEJM erschienen

Nachdem Ao. Univ. Prof. Dr. Michael Holzer bereits 2002 eine Studie zum Erfolg der Kühlungsbehandlung bei PatientInnen nach einem Herzstillstand im weltweit angesehenen Fachmagazin NEJM (New England Journal of Medicine) publiziert hat, wird jetzt dort auch sein Überblicksartikel zum richtigen Temperaturmanagement veröffentlicht.

(Wien, 23-09-2010) Nachdem Ao. Univ. Prof. Dr. Michael Holzer bereits 2002 eine Studie zum Erfolg der Kühlungs-
behandlung bei PatientInnen nach einem Herzstillstand im weltweit angesehenen Fachmagazin  NEJM (New England Journal of Medicine) publiziert hat, wird jetzt dort auch sein Überblicksartikel zum richtigen Temperaturmanagement veröffentlicht.

In Industrieländern erleiden pro Jahr etwa 100 bis 200 PatientInnen pro 100.000 Einwohner einen akuten Herzstillstand. Die damit einhergehende Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff führt in den meisten Fällen zu mehr oder weniger starken neurologischen Defekten. Holzer und seine Mitarbeiter konnten 2002 zeigen, dass eine moderate Kühlungsbehandlung (therapeutischen Hypothermie – Targeted Temperature Management) der betroffenen PatientInnen nach der Reanimation die Regeneration der betroffenen Bereiche positiv beeinflusst, da weitere Schädigungen im Rahmen des sogenannten „Post-Reanimations-Syndroms“ vermieden werden.

Jetzt ist im international anerkannten Fachmagazin New England Journal of Medicine (NEJM) im Rahmen der Serie „Clinical Therapeutics“ ein Übersichtsartikel von Holzer erschienen, der das zielgerichtete Temperaturmanagement für KomapatientInnen nach einem Herzstillstand beschreibt. Dabei werden nicht nur klinische Problemstellungen und die Vorteile der „Kühlungsbehandlung“ erörtert, sondern es sind zudem die wichtigsten, bisher erfolgten Studien dazu beschrieben. Des Weiteren geht Holzer auf die Anwendungsweise der Therapie im klinischen Alltag sowie mögliche negative Effekte ein und schließt mit formalen Richtlinien sowie Empfehlungen ab, wie das Temperaturmanagement in der Praxis gehandhabt werden sollte.

Holzer zu seiner Arbeit: „Die Kühlungsbehandlung wird trotz der Empfehlungen in den aktuellen Reanimationsrichtlinien noch viel zu wenig verwendet. Die jetzt veröffentlichte Überblicksarbeit soll vor allem den klinisch tätigen ÄrztInnen erleichtern, diese wichtige Therapie in Zukunft bei allen bewusstlosen Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand einzusetzen. Diese Therapie ist wirklich außerordentlich effektiv und derzeit die einzige Möglichkeit, das neurologische Ergebnis und das Überleben nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu verbessern.“ 

Die Universitätsklinik für Notfallmedizin an der Medizinischen Universität Wien ist ein führendes Zentrum für Forschung der therapeutischen Hypothermie. Es hat insbesondere Erfahrung in der Organisation von großen Studien im Bereich der Wiederbelebungsforschung einschließlich der „Hypothermia After Cardiac Arrest" (HACA) Studie.