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Ultraschnelle Erfassung der Brustdichte durch MRT bestimmt Brustkrebsrisiko

Neue Methode zur exakten Messung der Brustdichte bei MRT-Untersuchungen unter Verwendung der "Dixon-Sequenz"

(Wien, 03-03-2016) Eine hohe Brustdichte ist ein unabhängiger Risikofaktor für Brustkrebs. Die MRT (Magnetresonanztomographie) ist die sicherste Methode zur Brustkrebsdiagnose und wird mittlerweile auch in der Früherkennung eingesetzt. MedUni-Wien-ForscherInnen an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin ist es nun gelungen, eine Methode zur exakten Messung der Brustdichte bei MRT-Untersuchungen unter Verwendung der Dixon-Sequenz zu entwickeln. Damit wird neben einer besseren Brustkrebsdiagnose, auch eine bessere Risikoeinschätzung möglich.

Mit dieser Methode wurde erstmals weltweit eine objektive Messung der Brustdichte mit einer vollautomatischen Software und mit erhöhter Genauigkeit und Reproduzierbarkeit nachgewiesen – derzeit existiert ein Prototyp. „Das funktioniert praktisch auf Knopfdruck und dauert nur wenige Minuten. Es muss auch kein Kontrastmittel gegeben werden“, sagt Georg Wengert von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien, der die Ergebnisse nun auch auf dem größten europäischen Radiologenkongress präsentierte, der von 2.-6. März 2016 in Wien stattfindet. Die Studie wurde von der Arbeitsgruppe Molekulare und Gender Bildgebung unter der Leitung von Thomas Helbich (Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin) durchgeführt und die Software-Entwicklung wurde vom Computational Imaging Research (CIR) Labor unter der Leitung von Georg Langs (Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin) umgesetzt.

Die Brustdichte wird nach den Richtlinien des ACR (American College of Radiology) in vier Kategorien eingeteilt: Von A bis D, bei einer höheren Brustdichte (C/heterogen dicht und D/extrem dicht) wird das Risiko, Brustkrebs zu bekommen, als vier- bis sechsfach erhöht angesehen. Bei der Mammografie und einer Ultraschalluntersuchung kann die Dichte nicht derart genau gemessen werden, zudem erschwert eine hohe Brustdichte die Diagnose.

Die MedUni Wien-Experten empfehlen daher, die MRT vermehrt zur Risikoeinschätzung, Diagnose und Früherkennung einzusetzen: „Wir sind verpflichtet, die Frauen noch besser aufzuklären, dass allein mit dem Einsatz von Mammographie und Ultraschall nicht alle Karzinome entdeckt werden können. Die MRT ist die wirklich zu empfehlende Methode“, sagt Wengert. Der Vorteil: Die Untersuchung hat eine weit bessere Aussagekraft und hilft so, die richtigen therapeutischen Schritte rasch einzuleiten.

Rund 5.400 ÖsterreicherInnen erkranken jährlich an Brustkrebs
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, fast jede Dritte wird einmal in ihrem Leben damit konfrontiert. Österreichweit erkrankten 2011 laut Statistik Austria rund 5.400 Frauen an Brustkrebs, im selben Jahr starben rund 1.500 Frauen an dieser Krebserkrankung.

Fünf Forschungscluster an der MedUni Wien
Insgesamt sind fünf Forschungscluster der MedUni Wien etabliert. Dort werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte an der MedUni Wien gesetzt. Die Forschungscluster umfassen medizinische Bildgebung, Krebsforschung/Onkologie, kardiovaskuläre Medizin, medizinische Neurowissenschaften und Immunologie. Die vorliegenden Ergebnisse fallen in den Themenbereich des Clusters für medizinische Bildgebung.