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Universitätszahnklinik: Sanierung und Erweiterung abgeschlossen

Mehr als eine Milliarde Euro gezielte Investitionen in Uni-Bauten österreichweit.

(Wien, 23-05-2013) Der Zahn der Zeit nagte lange an der Bernhard-Gottlieb-Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Universität Wien. Jetzt erstrahlt sie in neuem Glanz. Im April schloss die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Sanierung des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Bestandsgebäudes – und damit die dritte Baustufe – ab.

Gemeinsam mit Christiane Druml, Vizerektorin der Medizinischen Universität Wien, nahmen dies Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle und BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss zum Anlass, um über aktuelle Bauprojekte an Universitäten zu informieren: Mehr als eine Milliarde Euro werden vom Bund gezielt investiert, um für Wissenschaft und Forschung im besten Sinn des Wortes mehr Raum zu schaffen.

„Unsere Universitäten sind Stätten der Wissenschaft und Forschung – genauso aber deren architektonische Botschafter“, so Töchterle. Um geeignete Rahmenbedingungen für Studierende und Lehrende zu schaffen, investiert das Wissenschafts- und Forschungsministerium laufend in den Neubau und die Modernisierung universitärer Infrastruktur. Seit dem Jahr 2007 wurden und werden 42 Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von 1,55 Milliarden Euro umgesetzt bzw. eingeleitet. „So schaffen wir bewusst mehr Platz für Denken, Lernen und Forschen“, betont der Minister. Wichtig ist ihm dabei auch das nachhaltige Bauen: „Da können mehrere Universitätsgebäude mit innovativen Ansätzen glänzen.“

Die Universitätszahnklinik hat sich massiv gewandelt. „Sieben Jahre haben die Erweiterung und Sanierung in Anspruch genommen. Rund 80 Millionen Euro haben wir hier investiert“, sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG. Erschlossen wird das ehemalige Garnisonsspital jetzt über die Sensengasse, statt wie bisher von der Währingerstraße aus. Über den neu gestalteten Vorplatz – direkt neben dem Stadtwald – gelangt man zur glasüberdachten Eingangshalle, die den Alt- mit dem Neubau verbindet und den zentralen Zugang zu sämtlichen Einrichtungen darstellt. 

Im rund 9.800 Quadratmeter großen Zubau im Hof des denkmalgeschützten Komplexes befindet sich im ersten Obergeschoß und im Erdgeschoß der in einzelne Kojen unterteilte Behandlungsbereich, in dem pro Jahr über 25.000 PatientInnen behandelt werden (über 100.000 Behandlungen). Das Raumkonzept mit Behandlungskojen ist zentraler Bestandteil des neuen „Unitsystems“, einem modernen und international anerkannten Ausbildungskonzept, bei dem Studierende fix einer Koje zugeordnet sind und dort die Aufsicht der unterschiedlichen Fachbereiche erfolgt. Neben dem Studentenbetrieb  sind auch die neuen Spezialambulanzen für ästhetische Zahnheilkunde, Endodontie, Funktionsstörungen, Laser, Hypnose und ästhetische Parodontalchirugie untergebracht. Im Sockelgeschoß befinden sich ein Seminarraumzentrum und ein 200 Personen fassender Hörsaal. Neben der theoretischen Ausbildung der an die 500 Zahnmedizin-StudentInnen finden hier auch nationale und internationale medizinische Fachveranstaltungen statt.

Wartezeiten können in der neuen Cafeteria überbrückt werden. Ebenfalls Platz gefunden hat hier die neue  Kantine, die von allen in der Umgebung angesiedelten Einrichtungen der Medizinischen Universität genutzt  wird. Seit 2010 ist der Neubau in Betrieb, der bei Patienten, Ärzten und Studierenden mit seiner Optik und verkürzten Wegen punktet. Kaum wiederzuerkennen ist auch der rund 7.000 Quadratmeter große Innenhof. Nach Fertigstellung des Neubaus wurde der in den 60er Jahren dort erbaute Flachbau abgerissen. Die dadurch entstandene großzügige Freifläche wurde mit Gehwegen, Sitzgelegenheiten und Baumpflanzungen neu gestaltet. Auch der kleinere „Kräuterhof“ bekam ein neues Gesicht.

Der rund 14.000 Quadratmeter umfassende denkmalgeschützte Bestand wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt saniert. Durch Umstrukturierungen der Räume konnten die vorhandenen Flächen effizient genutzt und die verschiedenen Bereiche zusammengefasst werden. Hier befindet sich beispielsweise die komplett neu eingerichtete „Vorklinik“, in der die Studierenden an „Phantomköpfen“ auf die Behandlung von PatientInnen vorbereitet werden. Auch die verschiedenen Forschungsbereiche, die sich u.a. mit Knochenregeneration, Dentalwerkstoffen oder molekularen und zellulären Prozessen beschäftigen, sind hier in einem neu ausgestatteten zentralen Forschungsbereich konzentriert. Weiters konnten hier der Operationstrakt, eine moderne Radiologie, eine Kinderbehandlungsabteilung und ein eigener Betriebskindergarten für die Medizinische Universität Wien eingerichtet werden.

Für Veranstaltungen können der neu gestaltete Festsaal und die Feststiege genutzt werden. Renoviert wurden auch rund einhundert Barockfenster, wobei zugleich raumseitig hinter den historischen Fenstern Alufenster eingebaut wurden, um die Wärmedämmvorschriften zu erfüllen. Ein Teil der ursprünglichen Natursteinböden konnte ebenfalls erhalten und wieder verwendet werden. Gemäß seinem historischen Erscheinungsbild wurde zudem das Dach saniert, das jetzt die gesamte moderne Haustechnik beherbergt. Diese spielt technisch auf höchstem Niveau. Beispielsweise wird jede Behandlungs-Unit einzeln be- und entlüftet, um höchste Hygienestandards zu erfüllen. Für die zentrale Frischluftansaugung wurde unter dem historischen Gebäude ein eigener Tunnel gegraben, der in den kleineren der beiden Höfe mündet. 

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