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Verbesserte Toleranz bei Organtransplantationen

Wien, 06-02-2012) Der Arbeitsgruppe von Thomas Wekerle von der Universitätsklinik für Chirurgie (Abteilung für Transplantation) der MedUni Wien ist es gelungen, die notwendige Vorbehandlung eines Transplantatempfängers für die Knochenmarkstransplantation auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig die immunologische Toleranz für das Spenderorgan zu verbessern.

(Wien, 06-02-2012) Der Arbeitsgruppe von Thomas Wekerle von der Universitätsklinik für Chirurgie (Abteilung für Transplantation) der MedUni Wien ist es gelungen, die notwendige Vorbehandlung eines Transplantatempfängers für die Knochenmarkstransplantation auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig die immunologische Toleranz für das Spenderorgan zu verbessern.

Durch eine Zelltherapie mit regulatorischen T-Zellen, die vom Empfänger gewonnen werden und gemeinsam mit dem Spenderknochenmark und Spenderorgan transplantiert werden, akzeptiert der Empfänger erstmals das fremde Knochenmark, ohne bestrahlt werden zu müssen. Es genügt eine kurzfristige Therapie mit Costimulationsblockern und Sirolimus, beides Immunsuppressiva, zum Zeitpunkt der Transplantation und Zelltherapie. Wekerle: „Das auf diese Weise erfolgreich im Empfänger ‚eingenistete‘ Spenderknochenmark etabliert eine dauerhafte immunologische Toleranz für das Spenderorgan.“ Über die Ergebnisse und die Bedeutung dieser experimentellen Studie wird in einem News Feature in der Jänner-Ausgabe von „Nature Medicine“ berichtet.

Lebenslange Behandlung mit schweren Nebenwirkungen
Patienten nach Organtransplantation müssen lebenslang immunsuppressive Medikamente einnehmen, damit ihr Transplantat nicht abgestoßen wird. Trotzdem treten schleichende Abstoßungsreaktionen auf, die zum Transplantatverlust führen können. Zudem ist eine langfristige immunsuppressive Therapie mit schweren Nebenwirkungen verbunden.

Daher ist es ein wichtiges Forschungsziel, in der Organtransplantation Toleranzstrategien zu entwickeln, die das Immunsystem des Empfängers so ‚umprogrammieren’, dass das Transplantat wie ein körpereigenes Organ behandelt wird und folglich nicht abgestoßen wird. Damit wäre keine Immunsuppression mehr nötig. Die Ergebnisse der Studie unter der Leitung von Thomas Wekerle und unter Federführung von Nina Pilat-Michalek von der Universitätsklink für Chirurgie an der MedUni Wien sind ein wichtiger Meilenstein in diese Richtung.

Im Rahmen eines durch das Translational Research-Programm des Wissenschaftsfonds FWF und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) geförderten Projekts arbeiten Wekerle und sein Team nun daran, den erzielten Durchbruch für den Einsatz in der Klinik weiterzuentwickeln.