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Weihnachten: Schenken macht glücklich

Der „Akt“ des Schenkens macht generell glücklich – nicht nur zu Weihnachten. Denn das Schenken stärkt bestehende menschliche Beziehungen und baut neue auf. Dabei macht Schenken an sich glücklicher als beschenkt zu werden, da es eine aktive Tätigkeit ist. Das betont Johannes Wancata, Leiter der klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie der MedUni Wien (Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie), wenige Tage vor den kleinen und großen Bescherungen am Heiligen Abend.

(Wien, 16-12-2014) Der „Akt“ des Schenkens macht generell glücklich – nicht nur zu Weihnachten. Denn das Schenken stärkt bestehende menschliche Beziehungen und baut neue auf. Dabei macht Schenken an sich glücklicher als beschenkt zu werden, da es eine aktive Tätigkeit ist. Das betont Johannes Wancata, Leiter der klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie der MedUni Wien (Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie), wenige Tage vor den kleinen und großen Bescherungen am Heiligen Abend.

Apropos Bescherung: Ein unpassendes Geschenk kann für beide Seiten enttäuschend sein. Trotzdem ist es keine Katastrophe, wenn einmal ein Geschenk misslingt, betont Wancata. Frauen fällt es übrigens etwas leichter, das richtige Geschenk zu finden. Wancata: „Frauen und Mädchen sind grundsätzlich mehr sozialisiert, sie schauen generell mehr auf das Ganze, ihre Trefferquote bei Geschenken ist daher etwas höher.“ Andererseits glauben Männer, die von ihrer Partnerin ein falsches Geschenk  bekommen, dass das schlechte Aussichten für die weitere Beziehung bedeutet. Frauen sind da etwas nachsichtiger. Das war übrigens das Ergebnis einer repräsentativen Studie an der British Columbia Universität aus dem Jahr 2008.

Daher ist egal, ob das Geschenk in letzter Sekunde gekauft oder bereits Wochen zuvor besorgt wurde, ob es klein oder groß, ob es teuer oder billig ist – am wichtigsten ist beim Weihnachtsgeschenk, dass es die Vorlieben und Wünsche des Beschenkten wirklich trifft. „Um das passende Geschenk zu finden, bedarf es eines ruhigen Moments des Nachdenkens und der eingehenden Beschäftigung mit der Person desjenigen, der beschenkt werden soll. Nur dann wird Schenken zur gegenseitigen Freude“, plädiert Wancata wider den rasanten Zeitgeist für einen Augenblick des Innehaltens.

Geschenke werden stets „billiger“ eingeschätzt
Auch der Geldwert eines Geschenks ist für den Beschenkten aus psychologischer Sicht dabei völlig egal. Wancata: „Wer ein unpassendes, aber sehr teures Geschenk bekommt, ist natürlich dennoch enttäuscht.“ Eine repräsentative Umfrage am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hatte im Jahr 2008 zudem ergeben: Weihnachtsgeschenke sind den Beschenkten oft weniger wert, als sie tatsächlich gekostet haben, nämlich durchschnittlich elf Prozent.

Apropos Enttäuschung: Sollte der Beschenkte bei einer persönlichen Geschenkübergabe deutlich machen, dass das Präsent keinen Gefallen findet, sollte man das am Weihnachtsabend zu Gunsten des Weihnachtsfriedens nicht diskutieren, rät der MedUni Wien-Sozialpsychiater: „Besser ein paar Tage vergehen lassen. Dann kann man immer noch gemeinsam, mit etwas Distanz und freundschaftlich darüber reden. Vielleicht kann man das Geschenk ja umtauschen.“