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Wenn sich der Körper gegen die Umwelt wehrt: MedUni Wien erforscht in EU-Projekt den Zusammenhang zwischen Klima-Veränderung und Allergien

(Wien 14-10-2011) Der für die kommenden Jahrzehnte in Europa prognostizierte Klimawandel wird nach Einschätzung des Weltklimarats das Auftreten von Wetterextremen wie Hitzeperioden, Dürren und Überschwemmungen begünstigen. Die Auswirkungen auf Vegetation, Landwirtschaft und Luftqualität können die Gesundheit beeinträchtigen, im besonderen durch erhöhtes Auftreten von Allergien. Das EU-Projekt „Atopische Erkrankungen im Zusammenhang mit Veränderungen 18. Oktober mit einem Kick-Off-Meeting in Wien unter der Leitung von Michelle Epstein an der Universitätsklinik für Dermatologie gestartet.

(Wien 14-10-2011) Der für die kommenden Jahrzehnte in Europa prognostizierte Klimawandel wird nach Einschätzung des Weltklimarats das Auftreten von Wetterextremen wie Hitzeperioden, Dürren und Überschwemmungen begünstigen. Die Auswirkungen auf Vegetation, Landwirtschaft und Luftqualität können die Gesundheit beeinträchtigen, im besonderen durch erhöhtes Auftreten von Allergien. Das EU-Projekt „Atopische Erkrankungen im Zusammenhang mit Veränderungen 18. Oktober mit einem Kick-Off-Meeting in Wien unter der Leitung von Michelle Epstein an der Universitätsklinik für Dermatologie gestartet. 

Unter Atopie versteht man eine genetisch fixierte Neigung des menschlichen Organismus zu überschießenden Abwehrreaktionen gegenüber Einflüssen aus der Umwelt. Diese krankhaften Abwehrreaktionen beruhen einerseits auf Bildung von spezifischen Antikörpern durch das Immunsystem und andererseits auf der Hyperreaktivität der Gewebe der Oberflächenorgane wie Haut, Schleimhäute der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes auf verschiedene physikalische, thermische, chemische und hormonelle Reize aus der Umgebung oder des Körperinneren.

Als „Beispielpflanze“ des EU-Projekts unter Federführung der MedUni Wien dient „Ambrosia artemisiifolia L.“, ein Asterngewächs, das hoch allergen ist und dessen Pollen als Auslöser von Beschwerden wie Heuschnupfen, Asthma oder atopischer Dermatitis, einer entzündlichen Reaktion der Haut, eine zunehmende Rolle spielen.  Epstein: „Die von Ambrosia ausgehende Gefahr darf aufgrund der alarmierenden Geschwindigkeit, mit der sie sich in Europa ausbreitet, und aufgrund der immer schneller steigenden Zahl der Europäer, die allergisch auf diese Pflanze reagieren, nicht unterschätzt werden. Unsere Hoffnung ist es, mit diesem Projekt unsere Kenntnisse der Auswirkungen von Veränderungen verschiedener Umwelt- und Stressfaktoren auf allergische Erkrankungen zu vertiefen, Szenarien der aktuellen und zukünftigen Risiken allergischer Erkrankungen zu entwickeln und nützliche Informationen für nationale und europäische Richtlinien als Antwort auf diese Problematik vorstellen zu können.“

Der Projektplan sieht vor, die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Luftqualität und Bodennutzung sowie der daraus folgenden Verbreitung von Ambrosia artemisiifolia und deren Pollen auf die menschliche Gesundheit an Hand von Computerberechnungen und Modelluntersuchungen zu untersuchen. Epstein: „Wir werden dazu besonders gefährdete PatientInnengruppen mit Allergien auf vorhersagekräftige Biomarker untersuchen und Computermodelle der Reaktionen auf Pollen erstellen, um zukünftige Trends und Risiken frühzeitig abschätzen zu können.“

An dem „Atopica“-Projekt der EU sind Zell- und  Molekularbiologen, Immunologen, Allergologen, Dermatologen, Allgemeinärzte, Experten für Klimaforschung und Luftqualität sowie Spezialisten für Landnutzung aus Österreich, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, Italien und Kroatien beteiligt. Das Projekt ist für drei Jahre anberaumt.

Service:
Am Dienstag, 18. Oktober, findet im Rahmen des Kick-Off-Meetings in Wien von 9.00 bis 10.30 Uhr eine öffentliche Session statt, von 11.00 bis 12.00 gibt es für Medien zudem die Möglichkeit, mit den wichtigsten Partnern des Projekts Interviews zu führen. Dieses Meeting findet im Café Griensteidl, Michaelerplatz 2, 1010 Wien statt.

Info: www.atopica.eu