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Frühgeborenen-Simulator „Paul“ ermöglicht Training von Notfallsituationen

Wiener Unternehmen SIMCharacters entwickelt Kooperationsprojekt mit der MedUni Wien
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Bild: SimCharacters

(Wien, 03-08-2016) Überzeugend lebensechte Kindersimulatoren ermöglichen es medizinischen Teams, kritische Situationen in der Kindernotfallmedizin unter hochrealistischen Bedingungen zu trainieren. In Kooperation mit dem Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Universität Wien hat das junge Wiener Unternehmen SIMCharacters einen Kindersimulator entwickelt, der ein bisher nicht gekanntes Maß an Wirklichkeitstreue aufweist. Bei Markteinführung im Oktober 2016 wird der Frühgeborenensimulator „Paul der kleinste und modernste High-End-Patientensimulator weltweit sein.

Der Kinderintensivmediziner Jens-Christian Schwindt hat als langjähriger Oberarzt an der klinischen Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie der MedUni Wien im AKH Wien (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) häufig lebensbedrohte Früh- und Neugeborene versorgt und sehr schnell festgestellt, dass eine effektive Versorgung dieser PatientInnen nur in einem hochprofessionellen, interdisziplinären Team möglich ist. Diese Professionalität ist jedoch nur zu erreichen, wenn komplexe Prozesse immer wieder im Team trainiert werden, ohne dabei PatientInnen zu gefährden. Da die erhältlichen Puppen, gerade die im Kindesalter sehr besonderen und oft sehr diskreten Krankheitszeichen nicht darstellen konnten, diese aber für ein erfolgreiches Training in der Kindermedizin dringend erforderlich sind, war es letztlich eine logische Konsequenz einen eigenen Simulator zu entwickeln.


Ein bisher nicht gekanntes Maß an Wirklichkeitstreue

Bild: SIMCharacters
Der Frühgeborenensimulator „Paul“ entspricht einem Frühgeborenen der 27. Schwangerschaftswoche

Im Falle von Säuglings- und Neugeborenenpuppen ließen sich viele für die Versorgung dieser Kinder entscheidende Pathologien auf Grund der geringen Größe und der so erforderlichen Miniaturisierung von Technik und Steuerelementen bisher nicht simulieren. Jens-Christian Schwindt und Kollegen haben seit 2010 in einem Kooperationsprojekt mit dem Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Universität Wien (Projektleiter: Ewald Unger) begonnen, einen Kindersimulator zu entwickeln, der ein bisher nicht gekanntes Maß an Wirklichkeitstreue aufweist. Der Frühgeborenensimulator „Paul“ entspricht einem Frühgeborenen der 27. Schwangerschaftswoche und ist in der Lage, die bei Kindern häufig nur sehr subtil erkennbaren Krankheitszeichen realitätsgetreu zu simulieren. Um die notwendige Technologie in ein 1000g schweres Frühgeborenes zu integrieren, waren völlig neue Konstruktionskonzepte in den Bereichen Mikroelektronik, Sensorik, Mechanik und Animatronics notwendig. Erstmals wurden so Miniaturisierungen entscheidender Simulatorkomponenten und die Entwicklung komplett neuer, realistischer Funktionalitäten möglich. Simulator „Paul“ ist heute der kleinste und modernste High-End-Patientensimulator weltweit.


Die Firma SIMCharacters

Bild: SIMCharacters

Die SIMCharacters GmbH wurde 2012 von dem Kinderarzt Jens-Christian Schwindt gegründet, um mit der Entwicklung und dem Vertrieb von pädiatrischen Patientensimulatoren die Versorgungsqualität von kritisch kranken Kindern weltweit zu verbessern. SIMCharacters kombiniert in seinen Produkten Hochtechnologie zur Simulation von typischen Krankheitszeichen (Pathologien) im Kindesalter und eine hochrealistische innere und äußere Anatomie und bietet damit ein modernes Simulationsgesamtkonzept zur Verbesserung der Ausbildung und zur Erhöhung der Patientensicherheit in der Kindermedizin. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Entwicklung von pädiatrischen Simulatoren verschiedener Altersstufen. Auch in Zukunft werden Forschungskooperationsprojekte an die Medizinische Universität Wien vergeben.

Kunden von SIMCharacters sind v.a. Simulationszentren, Universitätskliniken und Ausbildungskrankenhäuser, vorwiegend in Europa und USA.