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Österreichischer Dermatologenpreis an ForscherInnen der MedUni Wien

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Bild: viennamotion
Gerhard Gribl (Unilever Austria), Beate Lichtenberger und Angelika Stary (Präsidentin der ÖGDV) bei der Überreichung der Urkunde. Patrick Brunner war nicht anwesend.

(Wien, 19-12-2016) Beate M. Lichtenberger und Patrick M. Brunner von der MedUni Wien wurden von der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) für ihre Forschungsarbeiten mit dem Österreichischer Dermatologenpreis 2016 ausgezeichnet.

Der Mediziner Patrick M. Brunner erhielt die Auszeichnung und Preisgeld für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet des atopischen Ekzems/Neurodermitis. Die Biologin und Genetikerin Beate M. Lichtenberger forschte auf dem Gebiet der Ausdifferenzierung unterschiedlicher Fibroblastenzellen. Der Preis ist eine Auszeichnung für bedeutende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Dermatologie und Venerologie und wird an herausragende Arbeiten junger GrundlagenforscherInnen vergeben.

Patrick M. Brunner, derzeit am Laboratory for Investigative Dermatology der Rockefeller University in New York tätig, fand heraus, dass beim atopischen Ekzem das therapeutische Ansprechen auf topische Steroide stark von der Expression zweier Entzündungsmediatoren (Interleukin 21 und Interferon gamma) zu Therapiebeginn abhängt. Die Charakterisierung der individuellen Expression dieser Moleküle könnte in Zukunft helfen, für einzelne Ekzem-Patienten (Glucocorticoid-“Responder” vs. “Non-Responder”) die richtige Therapie zu finden. Da topische Steroide oft auch als Vergleichsparameter bzw. Goldstandard für therapeutischen Erfolg beim atopischen Ekzem herangezogen werden, könnten diese Daten zur Planung zukünftiger Studien mit neuen Therapeutika dienen.

Beate M. Lichtenberger, Mitglied der Skin & Endothelium Research Division an der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien im AKH Wien, erhielt den Preis für ihre Arbeit in der Zelladhäsionsforschung. Sie konnte nachweisen, dass epidermal Hedgehog und der Wachstumsfaktor TGF-b Veränderungen in der Dermis durch das Adhäsionsprotein Catenin bewirkt. Beta-Catenin induziert wiederum u.a. atopische Haarfollikel. Mit pharmakologischer Methoden oder genetischer Knockout-Methoden kann dieser von Catenin angeworfene Mechanismus gehemmt werden. Dies hängt jedoch von unterschiedlichen Parakrin-Antworten verschiedener Fibroblasten-Zelllinien ab, wie die Medizinerin als Ergebnis ihrer Arbeiten resümiert. Hier tun sich neue Wege in der Grundlagenforschung der Signalwege in Hautzellen auf.

Der heuer zum 44. Mal vergebene Österreichische Dermatologen-Preis ist der älteste durch die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie verliehene Preis. Er würdigt Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Haut- und Venenerkrankungen. Die mit 5.200 Euro dotierte Auszeichnung für wissenschaftliche Arbeiten wird seit 1973 von Unilever Austria gestiftet.