(Wien, 02-12-2016) Rüdiger Schernthaner, Radiologe der MedUni Wien, wurde bei der Jahrestagung des Verbandes für Medizinischen Strahlenschutz in Österreich (VMSÖ) mit dem Dr.-Franz-Holeczke-Preis ausgezeichnet.
Der Dr.-Franz-Holeczke-Preis wird durch den Verband für Medizinischen Strahlenschutz (VMSÖ) an junge WissenschafterInnen verliehen, die sich durch besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet des Strahlenschutzes in der Medizin verdient gemacht haben. Rüdiger Schernthaner erhielt den Preis für die Publikation „A new angiographic imaging platform reduces radiation exposure for patients with liver cancer treated with transarterial chemoembolization“, die im Top-Journal European Radiology veröffentlicht wurde.
In dieser Studie wurde die Strahlenexposition und die Bildqualität einer neuen C-Bogen-Anlage während der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) von 52 PatientInnen mit primären oder sekundären Lebertumoren evaluiert. Die erhobenen Parameter wurden direkt mit denen des Vorgängersystems verglichen, mit dem weitere 26 PatientInnen mittels TACE behandelt wurden.
Das neue System verwendet optimierte Akquisitionsparameter zur Reduktion der Strahlenexposition, sowie eine neu entwickelte Echtzeit-Bildverarbeitung, um den Verlust an Bildqualität auszugleichen. Die ForscherInnen konnten zeigen, dass das neue System eine deutliche Reduktion der Strahlenexposition erlaubt, insbesondere bei der digitalen Subtraktionsangiographie (-80%), aber auch bei der Durchleuchtung (-50%). Insgesamt konnten die ForscherInnen bei gleichbleibender Bildqualität eine Reduktion der Strahlenexposition der PatientInnen um zwei Drittel erzielen. Wenngleich die Strahlenexposition des interventionellen Teams nicht im Rahmen der Studie analysiert wurde, so kann man dennoch auch von einer erheblichen Reduktion der Strahlenexposition des interventionellen Teams ausgehen.
Zur Person
Rüdiger Schernthaner studierte von 1998-2003 Medizin in Wien. Von 2004-2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, wo er von 2007-2012 seine Facharztausbildung absolviert hat. Während dieser Zeit war er Ausbildungsärztevertreter in der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG) sowie der österreichische Delegierte im Radiology Trainee Forum der European Society of Radiology (ESR). Nach seiner Facharztausbildung erhielt er ein Max Kade Stipendium für ein 19 monatiges Research Fellowship auf dem Gebiet der interventionellen Onkologie am renommierten Johns Hopkins Hospital in Baltimore (USA). Seither arbeitet er als Oberarzt an der klinischen Abteilung für Kardiovaskuläre und interventionelle Radiologie, wo er eine eigene Forschungsgruppe mit den Schwerpunkten Kardiovaskuläre Bildgebung und Interventionelle Onkologie aufgebaut hat. Ende 2015 hat er zur Habilitation im Fach Radiologie eingereicht.
Rüdiger Schernthaner hat bis dato 51 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht sowie das Buchkapitel „Management of Peripheral Arterial Disease“ in „Managing Cardiovascular Complications in Diabetes“ verfasst. Er ist Mitglied mehrerer Fachgesellschaften sowie Reviewer diverser wissenschaftlicher Journale, z.B. European Radiology, Cardiovascular und Interventional Radiology und European Journal of Radiology. Link: Researcher Profile
Service: European Radiology
Schernthaner RE, Duran R, Chapiro J, Wang Z, Geschwind JF, Lin M. A new angiographic imaging platform reduces radiation exposure for patients with liver cancer treated with transarterial chemoembolization. Eur Radiol. 2015;25(11):3255-62.