(Wien, 09-03-2017) Dontscho Kerjaschki, emeritierter Leiter des Klinischen Instituts für Pathologie der MedUni Wien, wurde von der Europäischen European Renal Association – European Dialysis and Transplant Association (ERA-EDTA) beim Council Meeting in London mit dem Award for Outstanding Basic Science Contributions to Nephrology ausgezeichnet.
Schon vor zwei Jahren wurde Kerjaschki von der Amerikanischen Nierenvereinigung ASN mit dem prestigeträchtigen Homer W. Smith Award für sein wissenschaftliches Lebenswerk geehrt.
„Diese Auszeichnungen kommen nicht von ungefähr, sondern würdigen gebührend jene außergewöhnlichen WissenschafterInnen, die im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeiten wesentlich zum Fortschritt ihres Gebietes und wesentlich zu Erkenntnisgewinn beigetragen haben“, zeigt sich Kollege Rainer Oberbauer, Leiter der Klinischen Abteilung für Nephrologie und Dialyse der MedUni Wien/AKH Wien, erfreut über die Auszeichnung, „Professor Kerjaschkis Oeuvre umfasst wesentliche Arbeiten zum Verständnis der Pathophysiologie der Membranösen Glomerulonephritis, der molekularen Pathologie der Podozyten aber auch Erstbeschreibungen der Lymphangiogenese und deren Funktion in der Niere. Weiters hat Professor Kerjaschki und sein Team pathogenetische Epitope bei anderen Nierenerkrankungen wie zum Beispiel bei der pauci-immune crescentic GN identifiziert. Diese bahnbrechenden Arbeiten haben aber eine weit über die Nephrologie hinausreichende Bedeutung zumal viele diese Erkenntnisse auch in der Onkologie und vaskulären Medizin von großer Bedeutung sind.“
Zur Person
Dontscho Kerjaschki leitete von 1994 bis 2015 das Klinische Institut für Pathologie der MedUni Wien. Im Mittelpunkt seines umfassenden wissenschaftlichen Werkes stehen die molekularen Ursachen pathologischer Veränderungen in den Nierenglomeruli, die für die Entwicklung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen verantwortlich sind. Dabei hat sich Dontscho Kerjaschki nicht nur darauf beschränkt, die Morphologie der Veränderungen zu beschreiben, sondern hat die zu Grunde liegenden funktionellen Mechanismen ermittelt.
Der gebürtige Wiener Kerjaschki hat in Wien Medizin studiert, sich hier für Pathologie habilitiert und danach in einem mehrjährigen Aufenthalt eine profunde Ausbildung in Zellbiologie im Labor des Nobelpreisträgers G.E. Palade in Yale erhalten. Er hat mehr als 250 Artikel in Top-Journalen (z.B. Nature Medicine, Journal of Clinical Investigation) publiziert, er war viele Jahre der Europäische Associate Editor des American Journal of Pathology, ist Mitglied der Editorial Boards internationaler Journale (Journal of Clinical Investigation und andere) und ein vielbeschäftigter Reviewer für Forschungsanträge, Arbeitgruppen und Institute ausländischer Universitäten. Im Jahr 2015 wurde er mit dem renommierten Homer W. Smith Award der American Society of Nephrology ausgezeichnet.