(Wien, 13-03-2017) Professor A. F. Fercher hat von 1986 - 2007 den Bereich der Medizinischen Physik an der Universität Wien (und danach Medizinischen Universität Wien) geleitet, neu orientiert und dadurch auch in der Forschung maßgeblich verändert.
Seine visionären, bahnbrechenden Ideen im Bereich der medizinischen Optik / Biophotonik legten 1982 den Grundstein für die Entwicklung der optischen Kohärenztomographie (OCT), einem berührungslosen optischen Analogon zum Ultraschall mit signifikant höherer Auflösung; ein Verfahren das heute aus mehreren medizinischen Bereichen und insbesondere der Augenheilkunde als Diagnosetechnik nicht mehr wegzudenken ist. Ferchers Pionierarbeit auf diesem Gebiet wurde 2017 mit dem Fritz-J.-und-Dolores-H.-Russ-Preis der US National Academy of Engineering ausgezeichnet.
Professor A. F. Fercher war ein genialer Visionär und herausragender Experte der Biophotonik sowie der medizinischen Anwendung von Lasern. Dies spiegelt sich in seiner großen Anzahl an Patenten, Firmenkooperationen und hochzitierten Publikationen wider. Sein Führungsstil als Mentor, der seinen Mitarbeitern den nötigen Freiraum zur eigenen Entfaltung ließ, führte zur Etablierung der Medizinischen Universität Wien als einem der international führenden Zentren der Forschung auf dem Gebiet der OCT.
Die wissenschaftliche Community im Bereich der medizinischen Optik und speziell der OCT hat mit Professor A. F. Fercher einen großartigen Forscher verloren, der mit seinen genialen Ideen seiner Zeit oft weit voraus war.
Seine Freunde, Kollegen und Mitarbeiter am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, an der Medizinischen Universität Wien und weltweit werden ihn sehr vermissen.
Hochachtungsvoll in Namen des Zentrums
Christoph Hitzenberger
Wolfgang Drexler