(Wien, 02-05-2017) Liesa J. Weiler, Klinische und Gesundheitspsychologin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien/AKH Wien, wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie mit dem Occursus Förderpreis 2017 ausgezeichnet. Sie erhält finanzielle Unterstützung für ihr Projekt „Mein Logbuch – Ich kenne mich aus!“, einem klinisch psychologischen Behandlungskonzept zur Psychoedukation für Kinder und Jugendliche in der Onkologie.
Der Occursus prämiert bestehende Projekte und fördert neue Projektideen, die den Fokus auf die Kommunikation in der Begegnung mit Krebspatientinnen und Krebspatienten sowie deren Angehörigen legen – unter Einbeziehung aller Berufsgruppen, die an der Betreuung beteiligt sind. Ziel ist es, durch verbesserte Kommunikation die Lebensqualität der an Krebs erkrankten Patienten und ihrer Angehörigen positiv zu beeinflussen. Zudem sollen Informationen empathisch und verständlich vermittelt werden, um so die Betreuungssicherheit und -qualität zu verbessern. Der Occursus wurde 2017 zum zweiten Mal vergeben, dabei wurden drei Projekte und eine Projektidee zum Thema Kommunikation mit KrebspatientInnen ausgezeichnet.
„Mein Logbuch – Ich kenne mich aus!“
„Mein Logbuch“ unter der Projektleitung von Liesa J. Weiler stellt ein klinisch psychologisches Behandlungskonzept zur Psychoedukation für Kinder und Jugendliche in der Onkologie dar. Es bietet eine Orientierungs-, Bearbeitungs- und Bewältigungsmöglichkeit der aktuellen Erkrankungs- und Behandlungssituation durch standardisierte und altersadäquate Kommunikation und ist damit ein Wegweiser durch die medizinische und psychologische Behandlung für Kinder und Jugendliche.
Jedes Kind erhält zu Beginn sein persönliches Logbuch mit Orientierungshilfen über einzelne Behandlungsphasen, einen persönlichen Kalender und die Möglichkeit, Befunde und andere Materialien zu sammeln.
Gemeinsam werden mit dem Kind bzw. dem Jugendlichen anhand von Arbeitsheften konkrete Themen erarbeitet, wie etwa der Umgang mit einer fremden und ängstigenden Umgebung oder die Vorbereitung auf Chemo- bzw. Strahlentherapie.
Das erworbene Wissen und neuen Strategien können durch gezielte Übungen auch im Alltag umgesetzt bzw. trainiert werden (z.B. wie kann ich mich entspannen, um während einer Strahlentherapie ruhig zu liegen). Das Projekt befindet sich derzeit in der Konzeptionierungsphase. Der nächste Schritt ist die Umsetzung der Pilotphase und deren Evaluierung.
Zur Person
Liesa J. Weiler studierte Psychologie an der Universität Wien und absolvierte die Fachausbildung zur Klinischen und Gesundheitspsychologin. Ihr Doktoratsstudium der angewandten medizinischen Wissenschaft an der MedUni Wien schloss sie im Jahr 2015 ab. Sie war als zertifizierte ADHS-Trainerin im Rahmen des Kiprax-Bildungszentrum tätig, fungierte als Kinderbeistand durch die Justizbetreuungsagentur und ist Mitautorin des Kinderbuchs „Mein Kinderbeistand“.
Derzeit arbeitet sie als Klinische und Gesundheitspsychologin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien/AKH Wien im Rahmen des stationären Betriebs der pädiatrischen Neuroonkologie (Abteilung klinische Psychologie). Liesa J. Weiler ist Vorstandsmitglied der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft in der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie (PSAPOH) und koordiniert die Fachgruppe „Pädiatrische Psychologie“ innerhalb der Österreichischen Gesellschaft für klinische Psychologie – Kinder und Jugend.