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Tumor-Forschung und Behandlung von KrebspatientInnen – einzigartige neue Kooperation zwischen Wiener KAV, AKH und MedUni

Frauenberger/Binder/Zielinski präsentieren das Vienna Cancer Center – sieben Spitäler ziehen an einem Strang – Forschungsstandort wird gestärkt
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(Wien, 18-05-2017) Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger, Michael Binder (KAV) und Christoph Zielinski (AKH Wien/MedUni Wien) präsentieren das neue Vienna Cancer Center: Künftig profitieren Krebspatientinnen und –patienten von den Erfahrungen und der Zusammenarbeit aus sechs Wiener Spitälern plus der Universitätsklinik/AKH Wien. Diese Kooperation ist in Österreich einzigartig. Der Wissenschafts- und Forschungsstandort Wien wird damit ausgebaut und nachhaltig gestärkt. Wien wird damit zu einem der relevanten Krebs-Forschungszentren in Europa. Mit dieser Einrichtung werden künftig noch mehr und größere krebsspezifische Studien möglich sein. Davon profitiert nicht nur der Wissenschaftsstandort Wien, sondern in hohem Ausmaß auch die Versorgung von onkologischen Patientinnen und Patienten in den Wiener Spitälern.

Allen PatientInnen steht bestmögliche onkologische Versorgung durch das VCC zur Verfügung
„Nur wenige Tage nachdem Bürgermeister Michael Häupl gefordert hatte, den Wissenschafts- und Forschungsstandort Wien zu fördern, auszubauen und international konkurrenzfähig zu machen, freut es mich ganz besonders, Ihnen heute dieses ambitionierte und zukunftsweisende Projekt gemeinsam mit dem KAV, AKH und der MedUni präsentieren zu können“, erklärt Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger bei der Präsentation. In einer Stadt, die stark wächst und deren Bevölkerung immer älter wird, kommen auch ganz spezielle Herausforderungen auf die Gesundheitsversorgung zu. „Die Mediziner gehen davon aus, dass in Wien in Zukunft die Zahl der Krebspatientinnen und Krebspatienten weiter steigen wird“, so Frauenberger. Die Stadt Wien ist sich ihrer Verantwortung bewusst, hat rechtzeitig reagiert und wird die bestmögliche onkologische Versorgung auch im 21. Jahrhundert zur Verfügung stellen. „Den Patientinnen und Patienten steht die Spitzenmedizin des Forschungsclusters in dieser schwierigen Zeit beim Kampf gegen den Krebs zur Seite. Egal, ob reich oder arm, jung oder alt – diese Medizin steht wirklich allen Wienerinnen und Wienern zur Verfügung“, sagte die Stadträtin. Mit der Gründung des Vienna Cancer Centers wird jetzt ein wichtiger neuer Meilenstein in der Tradition der „Wiener Medizinischen Schule“ gelegt. Wien bleibt damit und wird nun noch mehr auch in den Bereichen Forschung und Wissenschaft top unter den europäischen Metropolen.

Bessere Steuerungsmöglichkeiten – innovative Medikamente kostengünstiger
Das Vienna Cancer Center schließt vorerst die internistisch-onkologischen Zentren des AKH Wien und der MedUni Wien sowie von fünf KAV-Häusern zusammen. Zusätzlich konnte auch die Vinzenz-Gruppe mit dem St. Josef-Spital in Wien-Hietzing als Kooperationspartner gewonnen werden. „Damit sind in Zukunft sieben Wiener Spitäler eng bei der Krebsbehandlung und Forschung vernetzt – denn moderne Krebsmedizin beruht auf Teamarbeit. So ergeben sich auch interessante Möglichkeiten beim Ressourcen-Management“, erläuterte Michael Binder, KAV-Bereichsleiter Medizin. Die Zusammenführung der gesamten onkologischen Kompetenz ermögliche eine bessere Steuerungsmöglichkeit des stetig steigenden Kostendrucks in der Onkologie und die Option im Rahmen von klinischen Studien innovative Medikamente kostengünstig zur Verfügung stellen zu können.

Nicht zuletzt sei auch ein erklärtes Ziel, die Verfügbarkeit von freien Behandlungsbetten besser zu organisieren. Immerhin werden jedes Jahr im AKH und den KAV-Spitälern mehr als 31.000 Krebspatientinnen und Krebspatienten behandelt. „Der Zusammenschluss unter dem Dach des Vienna Cancer Center und die damit verbundene enge Kommunikation und Kooperation wird auch helfen, mit der erforderlichen Tumorbekämpfung so rasch wie möglich zu beginnen“, betonte Binder. Die wohnortnahe Betreuung und hohe fachliche Expertise unterstützen die ganzheitliche Betreuung von Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung.
Und da dürfe es keinen Unterschied machen, in welchem der sieben VCC-Spitäler die Patientinnen und Patienten behandelt werden. Das Vienna Cancer Center unterstützt die medizinisch-onkologische Versorgung auf höchstem klinischen und wissenschaftlichen Niveau. Gemeinsame Standards im Bereich der Diagnostik, der Therapie und Nachsorge sowie der Rehabilitation nach einer Krebserkrankung sind von direktem Vorteil für Patientinnen und Patienten.

Onkologische Zentren verlängern die Lebenserwartung der PatientInnen erheblich
„Durch die mit dem Vienna Cancer Center verbesserte Zusammenarbeit der Expertinnen und Experten profitieren Tumorpatientinnen und –patienten im Rahmen von klinischen Studien direkt vom wissenschaftlichen Fortschritt“, betonte Christoph Zielinski, Leiter der Uniklinik für Innere Medizin I, AKH Wien/MedUni Wien und des Comprehensive Cancer Center des AKH Wien und der MedUni Wien, das beispielhaft für das Vienna Cancer Center sein soll. In anderen Städten, in denen solche onkologische Zentren wie das VCC bereits etabliert sind, konnte die Lebenserwartung von Krebspatientinnen und –patienten erheblich verlängert werden.

Zielinski ist zudem davon überzeugt, dass mit dem Vienna Cancer Center noch mehr und größere Studien in der Wiener Krebsforschung durchgeführt werden – nicht nur im AKH Wien, sondern in allen teilnehmenden Spitälern. Derzeit sind es rund 280 Studien im AKH und 20 in den KAV-Häusern. „Durch die verstärkte Forschungsarbeit mit noch mehr Studien in den Spitälern außerhalb des AKH geben wir allen Ärztinnen und Ärzten auf onkologischen Abteilungen die Möglichkeit, an vorderster Front der wissenschaftlichen Entwicklung auf dem Gebiet der Krebserkrankungen sein zu können“, so Zielinski. Die Stadt Wien werde mit dem VCC  zu einem der relevantesten Wissenschafts- und Forschungszentren Europas. „Die Patientinnen und Patienten bekommen nicht nur die modernste Medizin, sondern auch die Chance, die neuesten Medikamente und Therapieformen im Rahmen von klinischen Studien zu erhalten“, sagte Zielinski.

Das Vienna Cancer Center wird zu Beginn die internistisch-onkologischen Abteilungen vernetzen. Immerhin behandeln diese Abteilungen einen Großteil der Krebspatientinnen und Krebspatienten in Wien. In weiterer Folge würde das Vienna Cancer Center die Onkologie-ExpertInnen der Dermatologie, Gynäkologie, Chirurgie sowie der Strahlentherapie integrieren.

Die Aufgaben des VCC
Zu den Aufgaben des VCC gehören: Enge Kooperation von AKH Wien/MedUni Wien mit allen anderen onkologischen Abteilungen des KAV und anderen kooperierenden Gesundheitsdienstleistern; die Schaffung von notwendigen Gremien und Strukturen und Definition von Abläufen, um wohnortnahe Diagnostik und Therapie, Zugang von Patientinnen und Patienten zu klinischen Studien, eine abgestimmte Auslastung der Ressourcen und einen strukturierten Informationsaustausch zu gewährleisten.
Weiters die ergänzende Kooperation mit ambulanten bzw. niedergelassenen Versorgungseinrichtungen mit dem Ziel der Verlagerung ausgewählter onkologischer Leistungen (z. B. onkologische Nachsorge, langfristige Routinetherapien etc.) in wohnortnahen Einrichtungen (nicht Spital); die Einführung von Verfahren zum strukturierten Informationsaustausch innerhalb des VCC insbesondere im Rahmen der interdisziplinären Tumorboards (Vernetzung der Tumorboard-Infrastruktur, einheitliche Struktur der Informationen und Berichte der Tumorboards, einheitliches IT-gestütztes Dokumentationssystem ohne Medienbrüchen zwischen AKH und KAV); die Forcierung der weiteren Erstellung von evidenzbasierten Leitlinien (SOPs) mit integrativem Charakter; die Koordination und Fokussierung von vorhandenen Ressourcen der Universitätsmedizin Wien und des KAV für eine koordinierte PatientInnenversorgung mit den Zielen einer optimalen Nutzung der Ressourcen, Forcierung patientenfreundlich-wohnortnaher Betreuung wo möglich und hochspezialisierter zentraler Versorgung wo notwendig.

Die Ziele des VCC

  • Sicherstellung und Verbesserung der Versorgungsqualität für onkologische PatientInnen mit qualitativ gleichwertiger Behandlung in Wien.
  • Verbesserung der Lebensqualität für onkologische PatientInnen („wohnortnahe Medizin“).
  • Sicherstellung des Zugangs zu innovativen Therapieformen, für die die Involvierung eines universitären Zentrums notwendig ist, als obligater qualitativer Bestandteil einer optimalen Versorgung in der internationalen Versorgungslandschaft von PatientInnen mit Krebs (insbesondere personalisierte Medizin, translationale Medizin, Präzisionsmedizin und spitzenmedizinischen Leistungen sowie klinische Studien für onkologische PatientInnen).
  • Förderung des Versorgungs- und Wissenschaftsstandorts Wien mit entsprechender internationaler Sichtbarkeit und Umwegrentabilität und Forcierung und strukturelle Förderung der klinischen Forschung und Einbindung nicht-universitärer Abteilungen in die klinische Forschung.
  • Vertiefung der Ausbildung nach internationalen Konzepten und Erstellung von evidenzbasierten Leitlinien (SOPs) mit integrativem Charakter.
  • Steuerungsmöglichkeiten des Kostendrucks in der Onkologie (Vermeidung von Parallelstrukturen und ineffizienten Abläufen, Einwerbung zusätzlicher Mittel).