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Wiener Notfallmedizin: Gemeinsam für eine optimale Notfallversorgung

Erste Wiener Notarzttage am 6./7. Oktober 2017
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v.l.n.r.: Klaus Markstaller, Herwig Wetzlinger, Markus Müller, Gabriela Kornek, Anton Laggner und Harry Kopietz

(Wien, 06-10-2017) Gemeinsam für eine optimale Notfallversorgung in Wien – das ist das Motto der 1. Wiener Notarzttage, die am 6. und 7. Oktober am Medizinischen Universitätscampus von MedUni Wien und AKH Wien stattfinden. „Unser Ziel ist eine bestmögliche präklinische Notfallversorgung für die Wiener Bevölkerung“, sagte Symposiums-Leiter Klaus Markstaller, Leiter der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie der MedUni Wien/AKH Wien, bei einer Pressekonferenz am heutigen Freitag. „Das wird uns nachhaltig gelingen, wenn alle involvierten Institutionen perfekt miteinander kooperieren.“  Neben der MedUni Wien und dem AKH Wien sind in das Wiener Notfallkonzept auch die Berufsrettung Wien, der Wiener Krankenanstaltenverbund, die Wiener Berufsfeuerwehr und die Wiener Polizei mit eingebunden. Über die Zukunft der Kooperationen in der präklinischen Notfallmedizin und deren Herausforderungen wird auf den Ersten Wiener Notarzttagen diskutiert.  

Eines der bereits erfolgreich umgesetzten Projekte für die optimale Versorgung im Notfall ist, dass die selben Ärzte seit rund einem Jahr die Verunglückten bzw. die NotfallpatientInnen sowohl am Notfallort als auch in der Klinik betreuen – vom Einsatz im Notarztwagen bis hin zur weiteren Versorgung im Krankenhaus. „Neu ist, dass die Notfalleinsätze direkt von den Spitälern bestückt werden“, erklärt Markstaller. Für eine noch bessere Betreuung und Nachsorge der Betroffenen. Ein weiteres Erfolgsprojekt ist jenes, das der Verein „PULS“ gemeinsam mit der Wiener Polizei umgesetzt hat: „First Responder Polizei Wien“.  In dessen Rahmen wurden Defibrillatoren in Polizeiinspektionen sowie mobil in Polizeiautos installiert, zudem gab es gezielte Schulungen für die Exekutivbeamten in den Kampf gegen den plötzlichen Herztod. Seit Start des Projekts im Jahr 2013 konnten Wiener PolizistInnen in mehr als 350 Fällen mit Hilfe eines Defis eine erfolgreiche Reanimation durchführen – damit wurde die Überlebensrate bei Herzstillstand fast verdoppelt.

Weitere Projekte wie diese sollen folgen, um die Qualität der Notfallversorgung in Wien zu sicher und zu stärken – so auch durch eine enge Zusammenarbeit von Notärzten mit der Spezialeinheit WEGA und dem Sonderkommando COBRA, um in etwaigen Krisen gut vorbereitet zu sein. Ein praktischer Teil im Rahmen des Symposiums zeigt, wie diese Zusammenarbeit funktionieren soll und wird.

„Projekte wie ‚First Responder Polizei Wien‘, das ja universitär initiiert wurde, werden nicht nur in der Praxis umgesetzt, sondern natürlich auch wissenschaftlich an unserer Universität begleitet. Innerhalb der MedUni Wien sind vier Universitätskliniken beteiligt, die Innere Medizin, die Notfallmedizin und Unfallchirurgie sowie die Anästhesie. Wenn wir diese Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in Wien auf eine noch breitere Basis stellen, wird es uns gelingen, die für die PatientInnen bestmögliche Notfallversorgung und wissenschaftlich getragen nachhaltig zu ermöglichen“, sagt MedUni Wien-Rektor Markus Müller.

“Wesentlich ist eine effektive Kommunikation zwischen den prä- und innerklinisch tätigen Notfallmedizinern, damit schon vor dem Eintreffen des Patienten wesentliche Schritte für die zielgerichtete Diagnostik und Therapie nach dem letzten Stand der Wissenschaft eingeleitet werden können. In diesem Zusammenhang sind das Herzinfarkt- und Schlaganfallversorgungsnetzwerk Wien sowie das Wiener Reanimationsmodell zu erwähnen. Mit dieser Vernetzung bieten wir unserer Bevölkerung ein Optimum an Notfallversorgung, welches durch entsprechende wissenschaftliche Programme begleitet wird“ ergänzt Anton Laggner, Leiter der Universitätsklinik für Notfallmedizin der MedUni Wien/AKH Wien.

„Eine optimale Notfallversorgung in Wien liegt mir nicht nur als Politiker, sondern auch als Mensch sehr am Herzen. Die Stadt Wien hat mit dem K-Kreis einen weltweit einzigartigen Zusammenschluss rund um das Thema Sicherheit und Versorgung der Menschen in Notfällen etabliert. Für die Wiener Bevölkerung bedeutet das, dass sie im Ernstfall jederzeit auf rasche, hochprofessionelle und top organisierte Hilfe zählen kann. Ich freue mich auch besonders, dass es dem Verein PULS in Kooperation mit vielen Organisationen, wie z.B. der Polizei und der MedUni Wien, gelungen ist, die Überlebensrate bei plötzlichem Herzstillstand innerhalb weniger Jahre von 10% auf über 20 % zu erhöhen“, sagt Harry Kopietz, Erster Präsident des Wiener Landtags.

„Das Konzept der Notarzteinsatzfahrzeuge wurde von Seiten der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie entwickelt und gibt dem AKH Wien die Möglichkeit die PatientInnenströme bedarfsgerecht zu lenken“ so Herwig Wetzlinger, Direktor der Teilunternehmung AKH Wien.

Termin: Erste Wiener Notarzttage – Kooperationen in der präklinischen Notfallmedizin
Am 6. und 7. Oktober 2017 finden die ersten Wiener Notarzttage im Hörsaalzentrum der MedUni Wien (HS 3, Medizinischer Universitätscampus AKH Wien, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien) in Kooperation von MedUni Wien und AKH Wien, Berufsrettung Wien, Wiener Krankenanstaltenverbund, Wiener Berufsfeuerwehr und Wiener Polizei statt. Im Rahmen des Notarzt-Refreshers gibt es auch eine Kooperation mit der Spezialeinheit WEGA und dem Einsatzkommando COBRA.

Die Teilnahme ist kostenlos und öffentlich zugängig, eine Voranmeldung aber erforderlich. Die Registrierung erfolgt vor Ort. Alle Infos gibt es hier: www.meduniwien.ac.at/notarzttage