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MedUni Wien erforscht Zusammenhang zwischen psychiatrischen Erkrankungen und dem Auftreten von Gewalt

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(Wien, 15-02-2018) Die MedUni Wien beteiligt sich an der EU-VIROMED Studie (EUropean Study on VIOlence Risk and MEntal Disorders), einem neuen Forschungsvorhaben der Europäischen Union mit dem Ziel, die Qualität der forensisch-psychiatrischen Versorgung in Europa zu verbessern. Johannes Wancata, Leiter der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie, ist dabei federführend im Work Package „Evaluierung der Effizienz von Behandlungen“, das zum Ziel hat, solide Daten für Entscheidungsträger (Kliniker, Manager, Juristen, Regierungen) bereitzustellen um Präventiv- und Begleitmaßnahmen in der Versorgungsplanung zu entwickeln.

Die forensische Psychiatrie befasst sich mit der Behandlung psychiatrisch erkrankter Menschen, die im Rahmen ihrer Erkrankung ein kriminelles Delikt begangen haben. Ziel dieser Studie ist die Klärung der Frage, inwiefern ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer psychiatrischen Erkrankung und dem Auftreten von Gewalt besteht. Die forensische Psychiatrie befindet sich damit im Spannungsfeld zwischen ethischen, rechtlichen und medizinischen Denkweisen. Übergeordnete Devise ist dabei jedoch zu allen Zeiten, die Rechte der PatientInnen nicht zu verletzen und gleichzeitig eine adäquate medizinische Versorgung zu gewährleisten. Trotz dieser Ansprüche ist auch ein ausreichender Schutz der Öffentlichkeit vor eventuellen Gefahren sicherzustellen.

Forensisch-psychiatrische Einrichtungen gibt es in allen EU-Staaten. Zwischen den einzelnen EU-Staaten unterscheiden sich die jeweiligen forensischen Einrichtungen jedoch sehr stark. Dies reicht von Unterschieden in Aufbau und Organisation bis hin zu verschiedenartigen Leitprinzipien. In manchen Ländern wird daran gearbeitet, die forensisch-psychiatrische Versorgung weiter auszubauen, während an anderen Ländern ein gegenläufiger Trend zu beobachten ist.

Die Abteilung für Sozialpsychiatrie betreut im Rahmen des EU-Projekts unter anderem eine Studie zur Identifikation von Risikofaktoren für Straffälligkeit.  

Das Konsortium der EU-VIROMED-Studie besteht aus ExpertInnen aus 8 Partnerinstitutionen aus sechs EU-Staaten. Darunter FachärztInnen für Psychiatrie, StatistikerInnen, PsychologInnen und EthikerInnen.