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Paola Martinelli erhält Forschungsförderung der Fellinger Krebsforschung

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(Wien, 25-06-2018) Die Molekularbiologin Paola Martinelli vom Institut für Krebsforschung der MedUni Wien erhält von der Fellinger Krebsforschung einen Forschungsgrant zur Unterstützung eines Forschungsprojekts. In ihrer Arbeit untersucht sie, inwieweit der Transkriptionsfaktor GATA6 die epigenetische Reprogrammierung steuert, die den Metastasierungsprozess beim Pankreaskarzinom kontrolliert, und ob die Reaktivierung von GATA6 den Prozess hemmen oder sogar stoppen könnte.

Die Metastasierung beim Pankreaskarzinom ist ein klinisch äußerst relevantes Thema, da sie die Erfolgsaussichten der Therapie sehr schmälert. Bis zu 90 Prozent aller PatientInnen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden an Metastasen, und obwohl es in den vergangenen 40 Jahren zu deutlichen Verbesserungen bei den Überlebensraten gekommen ist, ist die Aussicht auf Heilung immer noch sehr gering.

Einfluss auf die Zellentwicklung
Paola Martinelli, die unter anderem eine der KoordinatorInnen der Pancreatic Cancer Unit (CCC-PCU) des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien ist, hat sich auf die Erforschung der Metastasierung beim Pankreaskarzinom spezialisiert. In dem durch die Fellinger Forschungsförderung ausgezeichneten Projekt wird sie die sogenannte epigenetische Reprogrammierung untersuchen. Das ist einer der Prozesse, die Krebszellen nutzen, um den Regulierungsmechanismen des Körpers zu entkommen. Durch ihn erhalten sie auch die Fähigkeit, in gesundes Gewebe einzuwandern und Metastasen zu bilden. Besonderes Augenmerk legt Martinelli in der Arbeit auf die Rolle des Transkriptionsfaktors GATA6. Transkriptionsfaktoren steuern das Kopieren und Vervielfältigen der Erbinformation aus der DNA in RNA und beeinflussen so die Zellentwicklung.

Hemmung der Metastasierung
Martinelli: „Wir konnten in früheren Arbeiten zeigen, dass GATA6 die Metastasierung beim Pankreaskarzinom hemmt. Dazu kommt, dass wir herausgefunden haben, dass GATA6 in Krebszellen stummgeschaltet ist. Wir möchten nun wissen, ob das Fehlen von GATA6 die epigenetische Reprogrammierung einleitet. Wenn ja, werden wir prüfen, ob man mit  sogenannten epigenetischen Medikamenten den Prozess eventuell hemmen könnte, in dem man GATA6 wieder aktiviert, oder ein ähnliches Molekül zur Wirkung bringt, das seine Fähigkeiten hat.“

Über die Fellinger Krebsforschung
Die „Fellinger Krebsforschung“ fördert Projekte der Grundlagenforschung, die das Ziel haben, neue Erkenntnisse zu gewinnen über molekulare Prozesse der malignen Transformation und der Signaltransduktion, die in weiterer Folge für die Entwicklung neuer therapeutische Ansätze hilfreich sein könnten (translationale Forschung). Weiters werden auch Projekte der klinischen Krebsforschung unterstützt. Hier sollen vor allem Fragen der Qualitätsoptimierung bei der Betreuung von PatientInnen mit Malignomen im Mittelpunkt stehen, sowie Projekte zur Erfassung und Verbesserung von Patientenbedürfnissen und der Lebensqualität.
Die Mittel des gemeinnützigen Vereins „Fellinger Krebsforschung“ stammen von Karl und Barbara Fellinger. Präsident des Vereins ist der Onkologe Heinz Ludwig.

Über Paola Martinelli
Paola Martinelli studierte Molekularbiologie und Genetik an der Universität von Pavia in Italien wo sie auch ihren Master machte. Der nächste Karriereschritt, die Absolvierung des PhD-Programms im Bereich Life Science erfolgte 2007 am European Institute of Oncology im Mailand, wo sie ein weiteres Jahr als Postdoc tätig war. 2008 übersiedelte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Spanish National Cancer Research Center in Madrid (CNIO) von wo aus sie im November 2014 als Junior Group Leader ans Institut für Krebsforschung der MedUni Wien wechselte.
Ihr wissenschaftliches Interesse liegt auf den molekularen Mechanismen, die das Fortschreiten der Tumorentwicklung und –metastasierung vorantreiben, wobei sie einen speziellen Fokus auf das Pankreaskarzinom legt. Ihr Hauptanliegen ist es, die maßgeblichen Treiber dieser Prozesse zu identifizieren und ihre molekulare Funktion zu beschreiben. Dies alles mit dem Ziel, klinisch tätigen ÄrztInnen neue Instrumente zur Verfügung zu stellen mit denen PatientInnen mit metastasierten Tumoren zielgerichtet und effizienter therapiert werden können.
Martinelli ist Autorin bzw. Ko-Autorin von 16 wissenschaftlichen Publikationen und Trägerin diverser Preise. Darüber hinaus konnte sie bereits mehrere Grants einwerben und ist eine der KoordinatorInnen der Pancreatic Cancer Unit (CCC-PCU) des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien.