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Niki Lauda konnte das AKH Wien verlassen

Ex-Formel-1-Weltmeister beginnt zweieinhalb Monate nach der Lungentransplantation mit der Reha.
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von links: Christian Hengstenberg, Walter Klepetko, Gottfried Heinz, Peter Jaksch.

Rund zweieinhalb Monate nach der Lungentransplantation, der sich Niki Lauda im AKH Wien an der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie der MedUni Wien unterziehen musste, konnte der dreifache Formel 1-Weltmeister am Mittwoch, 24.10., das Spital in gutem Allgemeinzustand verlassen. Lauda muss sich nun einer intensiven, mehrwöchigen Rehabilitation unterziehen, das gaben die behandelnden Ärzte auf einer Pressekonferenz an der MedUni Wien bekannt. Der Leiter des Behandlungsteams, der Thoraxchirurg Walter Klepetko, zeigte sich dabei "sehr erfreut" über den Heilungsverlauf.

"Die Transplantation ist ein neues, sehr beachtliches Kapitel im facettenreichen Leben von Herrn Lauda", sagte Klepetko, der dem 69-Jährigen am 2. August eine Lunge eingesetzt hatte. "Und dieses Kapitel hat sich zu einem guten Ende entwickelt." Und zwar derart gut, dass Niki Lauda voraussichtlich wieder ein "ganz normales" Leben wie vor dem Eingriff leben könne. Es sei daher auch denkbar, dass er als Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender in der Formel 1 auch wieder an die Strecke zurückkehre.

Immer wieder sei die Frage aufgetaucht, wieso dauert das so lange? Klepetko: "Ein Reifenwechsel in der Formel 1 dauert heute 2,6 Sekunden, wir waren auch beim Faktor 2,6, allerdings in Monaten", sagte der Transplantationsspezialist. "Ein erfolgreiches Ende entsteht nur dann, wenn die nötige Zeit da ist", so Klepetko, der den vielen am Genesungsprozess an der MedUni Wien und im AKH Wien Beteiligten ("im dreistelligen Bereich") ausdrücklich dankte: "Das ist ein Erfolg des gesamten Behandlungsteams."

Für Lauda hat nun die Rehabilitation begonnen, in der es in erster Linie darum geht, körperlich wieder fit zu werden, um danach ein annähernd normales Leben führen zu können. Wo Lauda die Reha absolviert, bleibt geheim, wie lange sie dauern wird, lässt sich nach Angaben der Mediziner vorderhand nicht absehen. Auf dem Programm steht ein Training nach strengem Zeitplan, um die Lunge und die durch lange körperliche Untätigkeit geschwächte Muskulatur zu stärken. Zu rechnen ist mit mehreren Wochen oder Monaten, in der Lauda wie alle Transplantierten auch streng vor Infektionen geschützt werden muss. Solche PatientInnen müssen Immunsuppressiva nehmen, um mögliche Abstoßungsreaktionen gegen das Spenderorgan zu vermeiden, wie der Internist Peter Jaksch erläuterte.

Eine große Symphonie der verschiedenen medizinischen Disziplinen

Lauda sei mit einer sehr guten Organfunktion in die Reha überstellt worden, sagte Gottfried Heinz, der Leiter der kardiologischen Intensivstation. Bei seiner Einlieferung in das AKH war der 69-Jährige nur durch eine Herz-Lungenmaschine am Leben gehalten worden. Die Organverpflanzung war am 2. August durchgeführt worden. Das AKH gehört mit 120 Lungentransplantationen pro Jahr zu den vier größten Zentren für solche Operationen weltweit. Die Familie Lauda bedankte sich mittels Brief - den Klepetko verlas - beim gesamten Ärzte- und Pflegeteam.

"Ich bin sehr stolz, dass wir es geschafft haben, Herrn Lauda aus dieser extrem komplexen Situation, in der er war, zu bringen und dahin zu führen, dass er die Rehabilitation beginnen kann", sagte der Kardiologe Christian Hengstenberg. Er bezeichnete die Zusammenarbeit der zahlreichen Abteilungen an der MedUni Wien bzw. im AKH Wien als "eine große Symphonie der verschiedenen Disziplinen".

Der Motor brummt wieder ...

Abschließend und zusammenfassend - und analog zur Sprache im Motorsport - meinte Klepetko zum Gesundheitszustand von Niki Lauda: "Der Motor brummt wieder, aber am Fahrgestell müssen wir noch ein bisschen arbeiten."

 (APA/MedUni Wien)