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Protein als Biomarker für Lungenversagen nach Polytrauma identifiziert

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(Wien, 31-01-2018) Eine aktuelle Studie an der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der MedUni Wien/AKH Wien zeigt, dass bei polytraumatisierten PatientInnen die lösliche Form des Proteins ST2 erhöht ist. Der höhere Serumspiegel ist mit Mortalität und mit dem Auftreten von Lungenversagen assoziiert. Damit eignet sich sST2 als prognostischer und diagnostischer Biomarker bei schwerstverletzten PatientInnen.

PatientInnen mit schweren und multiplen Verletzungen (Polytrauma) entwickeln häufig Organversagen. Eine eingeschränkte Lungenfunktion, bis hin zum ARDS (Acute respiratory distress syndrome), ist dabei eine der führenden Ursachen für Morbidität in diesen PatientInnen.
Wie Lungenversagen nach Polytraumata entsteht, ist weiterhin schlecht verstanden. Die ForscherInnen entdeckten nun, dass bei polytraumatisierten PatientInnen die lösliche Form des Proteins ST2 (Suppression of Tumorigenicity, sST2) erhöht ist. Der höhere Serumspiegel ist mit Mortalität und mit dem Auftreten von Lungenversagen assoziiert. Interessanterweise hat das Vorliegen eines direkten Lungentraumas keine Auswirkung auf die sST2-Serumspiegel in diesen PatientInnen.

„In Zukunft könnte dieser Marker dazu dienen, Patienten, die ein erhöhtes Risiko für das Entwickeln eines ARDS aufweisen, frühzeitig zu identifizieren. Dies wiederum kann zur Verbesserung der Therapie führen“, erklärt Erstautor Thomas Haider von der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der MedUni Wien, „zusätzlich weisen die Ergebnisse daraufhin, dass sST2 eine Rolle in der endogenen Antwort auf schwerste Verletzungen spielt. Möglicherweise kann dieser Signalweg in weiterer Zukunft therapeutisch als Ziel genutzt werden.“

Service: Clinical Chemistry and Laboratory Medicine
Increased serum concentrations of soluble ST2 are associated with pulmonary complications and mortality in polytraumatized patients – Thomas Haider, Elisabeth Simader, Philipp Hacker, Hendrik J. Ankersmit, Thomas Heinz, Stefan Hajdu and Lukas L. Negrin, https://doi.org/10.1515/cclm-2017-0762