(Wien, 02-09-2019) Daniel Zimpfer übernahm mit 1. September 2019 die Professur für Kinderherzchirurgie an der MedUni Wien. Er leitete bereits bisher das Kinderherzchirurgie-Programm an der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der MedUni Wien.
„Wir übernehmen alle herzchirurgischen Eingriffe bei angeborenen Herzfehlern, wobei das Spektrum vom Neugeborenen- bis ins Erwachsenenalter reicht. Dabei entfallen rund 60 Prozent unserer Fälle auf Neugeborene oder Kinder bis zum 1. Lebensjahr“, erklärt Zimpfer.
„Wir wollen die Rolle unserer Abteilung als eines der europaweit führenden Kinderherzzentren festigen und ausbauen.“ Ein Schwerpunkt der kommenden Zeit ist die Personalisierung von Behandlungsstrategien. Das reicht von Erkrankung der Herzklappen bis hin zu schweren Herzfehlern mit unterentwickelten Herzkammern. Vor allem PatientInnen mit komplexesten Herzfehlern, die bisher nur palliativ versorgt werden konnten, profitieren von individualisierten Therapiekonzepten und können heute überwiegend korrigierend operiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt in enger Kooperation mit der Kinderkardiologie wird die Myokardregeneration bei Kindern mit Einkammerherzen sein.
Daniel Zimpfer und sein Team haben ein breites Forschungsspektrum. Ein besonderer Fokus lag schon bisher auf dem Herz-Ersatz – das geht von Kunstherzen bis hin zu Organtransplantationen bei angeborenen Herzfehlern. Um diesen Bereich zu stärken, soll in Zukunft soll unter anderem eine herzunterstützende Pumpe entwickelt werden, die den speziellen Anforderungen von Kindern mit angeborenen Herzfehlern und nur einer Herzkammer gerecht wird.
Die Ausbildung für angehende ChirurgInnen ist Zimpfer ein besonderes Anliegen und stellt in der Kinderherzchirurgie eine besondere Herausforderung dar. „Viele Herzfehler sind selten und die Operationen komplex. Um die Ausbildung in Zukunft zu verbessern, können wir unter anderem menschliche Herzen mit verschiedenen Fehlbildungen mittels 3D-Druck nachbauen und so Simulationsoperationen an originalgetreuen Modellen anbieten. Das fördert die Sicherheit beim Erlernen von Operationstechniken.“
Die Forschungsgruppen an der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie sind mit zahlreichen anderen Bereichen interdisziplinär vernetzt, meduni-intern im Center for Cardiovascular Medicine (CCVM) an der Medizinischen Universität Wien/AKH Wien sowie im neu etablierten Comprehensive Center for Pediatrics der MedUni Wien sowie des AKH Wien.
Zur Person
Daniel Zimpfer studierte Medizin in Wien und absolvierte die Facharztausbildungen für Herzchirurgie und Gefäßchirurgie an der MedUni Wien. Er hält einen MBA in Health Care Management (WU Wien) und absolvierte das „Surgical Leadership Program“ an der Harvard Medical School. Im Jahr 2012 übernahm er die medizinische Leitung des Programms für mechanische Kreislaufunterstützung und seit 2014 ist er Leiter der Chirurgie bei angeborenen Herzfehlern.
Zimpfer ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Fachgesellschaften, Guideline Committees und Reviewer in mehreren Top-Fachjournalen auf dem Gebiet der kardiovaskulären Chirurgie.