(Wien, 01-12-2020) Elisabeth Puchhammer, Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, hat mit 1. Dezember 2020 eine Professur im Fachbereich Virologie an der Medizinischen Universität Wien angetreten.
Elisabeth Puchhammer-Stöckl leitet seit 2018 das Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien und forscht vor allem im Bereich der klinischen und translationalen Virologie. Sie war Präsidentin der „European Society of Clinical Virology (ESCV), ist Gründungsmitglied und Council Member der European Society for Antiviral Resistance (ESAR), sowie im Beirat der deutschsprachigen Gesellschaft für Virologie. Sie hat zahlreiche internationale virologische Kongresse und Workshops (mit-) organisiert, den bisher letzten zum Thema „Emerging viruses“ im Jänner 2020 in Wien.
Wissenschaftlich befasst sie sich gemeinsam mit ihrem Forschungsteam mit den Themen Transplantationsvirologie und Viromanalyse, sowie mit der NK-Zell Antwort gegen Virusinfektionen. Die wissenschaftlichen Fragestellungen, die sie mit ihrem Team, und auch in Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgruppen an ihrem Institut und an der MedUni Wien, in den nächsten Jahren beantworten will, betreffen vor allem die individuelle Virus-Wirt Interaktion. Diese wird einerseits durch das individuelle Virom und die Viruspopulationen der PatientInnen beeinflusst, und andererseits durch genetische Variationen in der antiviralen Immunantwort der einzelnen Personen. Ihr Ziel ist es, in den nächsten Jahren den Einfluss spezieller Virus-Wirt-Interaktionsmuster auf die Pathogenese diverser Virusinfektionen und deren klinische Verläufe sichtbar zu machen.
Zur Person
Elisabeth Puchhammer-Stöckl wurde in Wien geboren, studierte hier Medizin und promovierte 1986 zum Doktor der Medizin. Sie begann 1987 als Assistentin am Institut für Virologie und absolvierte die Ausbildungen zur Fachärztin für Hygiene und Mikrobiologie sowie zur Fachärztin für Virologie. Sie entwickelte neue Technologien für die Virusdiagnostik, erhielt dafür nationale und internationale Preise (Welcome award, Preise der Höchst Foundation) und habilitierte 1994 für das Fach Virologie. Nach der Geburt ihrer beiden Töchter arbeitete sie etliche Jahre in Teilzeit. Im Jahr 2000 wurde sie ao. Professorin am Institut für Virologie. Sie war 2001-2010 Vizepräsidentin der österreichischen AIDS Gesellschaft, ist Leiterin der österreichischen HIV Referenzzentrale, Mitglied der Kommission für sexuell übertragbare Erkrankungen des Gesundheitsministeriums und im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP). 2019 lehrte sie als Gastprofessorin an der Universität von Pavia in der Lombardei. Seit Beginn der Coronapandemie ist sie Mitglied der Corona Taskforce des Gesundheitsministers.