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Empfehlungen für die hausärztliche Primärversorgung in Zeiten der Pandemie erarbeitet

Praxisnahe Hilfestellungen für die Organisation der Ordination und die Versorgung von PatientInnen mit und ohne Infektionen
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(Wien, 06-11-2020) Die COVID-19-Pandemie zeigt deutlich auf, wie wichtig die hausärztliche Primärversorgung für das Gesundheitswesen in Österreich ist. Um die Ordinationsteams sowie die PatientInnen optimal zu schützen, wurden unter Mitarbeit der MedUni Wien Empfehlungen für die hausärztliche Primärversorgung in Zeiten der Pandemie erarbeitet. Sie bieten praxisnahe Hilfestellungen für die Organisation der Ordination und die Versorgung von PatientInnen mit und ohne Infektionen.

„Eine optimale und umfassende Unterstützung der hausärztlichen Primärversorgung gerade jetzt ist essentiell“, meint Kathryn Hoffmann von der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin der MedUni Wien, die an der Erstellung der Empfehlungen mitgearbeitet hat, „ich würde sogar so weit gehen und sie neben Abstand/Masken/Hygiene/Lüften und einem funktionierenden Contact-Tracing als eine der drei wichtigsten Säulen beschreiben, die notwendig sind, um das Infektionsgeschehen stabil niedrig halten zu können.“

„Die COVID19-Pandemie entpuppt sich immer mehr als Syndemie: Zwei Kategorien von Krankheiten interagieren fatal – zum einen COVID19, ausgelöst durch eine Infektion mit SARS-CoV-2, und zum anderen eine Reihe von chronischen Krankheiten wie z.B. Bluthochdruck, Adipositas, Rauchen oder Diabetes mellitus. Für beide Arten von Krankheit bietet die hausärztliche Primärversorgung bei umfassender Ausstattung und Unterstützung sowohl kurz- als auch langfristig Lösungen an, von der schnellen Diagnostik und Therapie von PatientInnen mit infektiösen Erkrankungen bis hin zur adäquaten Therapie der chronischen Erkrankungen und deren Vermeidung“, so Hoffmann.

„In diesem Sinne sollten alle Verantwortlichen an einem Strang ziehen und sich umfassend darum bemühen, dass hausärztliche PrimärversorgerInnen hinsichtlich Schutz, Sicherheit, Testkapazität, Infrastruktur, finanziell und im Hinblick auf digitale Notwendigkeiten
bestmöglich und schnellstmöglich ausgestattet werden und in die Strategie zu Pandemie-Bekämpfung umfassend eingebunden werden.“

Die Empfehlungen sind ausführlich in einer Maßnahmentabelle sowie prägnant in einem Factsheet (Kurzversion) aufbereitet und unter folgendem Link online abrufbar:
https://goeg.at/Empfehlung_PV_Pandemie   
 
Die Erstellung dieser Empfehlungen erfolgte durch VertreterInnen der
•    Bundessektion Allgemeinmedizin (BSAM),
•    der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM),
•    der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien)
•    und der Karl Landsteiner Privatuniversität (KL)

und wurde durch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) koordiniert. Für die fachliche Expertise zu Hygienemaßnahmen und persönlicher Schutzausrüstung wurde ein Sachverständiger der ÖQmed in die Erstellung eingebunden.