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ECOLALIA: Art & Science bei der Ars Electronica in Linz

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Copyright: Klaus Spiess

Die Arbeitsgruppe „Art & Science“ des Zentrums für Public Health der MedUni Wien beteiligt sich auch heuer wieder im Rahmen eines FWF-Projekts (AR 687) an der Ars Electronica in Linz sowie an weiteren Ausstellungen in Wien. Im Mittelpunkt der Performance von Klaus Spiess stehen die Sprache und das Mikrobiom.

Ein Drittel der biologischen Arten und neun Zehntel der Sprachen werden bis zum Beginn des nächsten Jahrhunderts verschwunden sein. Unter dem Eindruck dieses gleichzeitigen Rückgangs der Vielfalt haben Klaus Spiess, Leiter des interdisziplinären Programms „Art & Science“ des Zentrums für Public Health der MedUni Wien, und die österreichischen Künstler:innen Ulla Rauter, Emanuel Gollob und Rotraud Kern „ECOLALIA“ entwickelt. Dabei wird die „Poesie des Aussterbens“ als tiefgreifender Lernprozess verstanden, der von einer Echtzeit-Chemo-Vibrationskonditionierung der oralen Mikroben ausgeht.

„ECOLALIA zeigt das komplexe Gleichgewicht zwischen unserer Sprache und den Bedürfnissen unserer Mundflora“, sagt Klaus Spiess. „Es ist eine Versuchsanordnung, die mit Deep Learning und künstlicher Intelligenz konfiguriert wird. Die tonale, vibrierende Stimme, die sich vor allem beim Singen und Stöhnen entfaltet, regt die Mikroben zum Wachstum an, während der Lärm der alphabetischen Sprache, wie er beim Flüstern verstärkt wird, die oralen Mikroben stresst und sie zum Absterben bringt.“

Um im Rahmen der Performance die orale Mikrobiota für die Interaktion mit Phonemen zu sensibilisieren, werden die sich wiederholenden Sprachlaute eines Interpreten und des Publikums bis hin zu ihrer phonetischen Struktur, klanglichen Materialität, tonalen Vibration und Geräuschhaftigkeit „skelettiert“.  Die Zuhörer:innen stimmen ihre Sprachlaute visuell und akustisch auf das Leben und Sterben ihrer fragilen Mundflora ab.


Information:
„ECOLALIA“, Ars Electronica, Linz

„Holobiont“, Universität für Angewandte Kunst, Wien

„The Devil To Pay In The Backlands“, Neuer Kunstverein Wien