(Wien, 01-12-2021) Herbert Kiss hat mit 1. Dezember 2021 die Professur für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin (§98) an der MedUni Wien übernommen. Kiss leitet seit 2020 interimistisch die Klinische Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien und des AKH Wien.
Seine Karriere begann Herbert Kiss an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde mit dem Aufbau eines Forschungslabors und der Etablierung eines in-vitro Trophoblastenmodells, aus dem einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte der Abteilung entstand. Die Trophoblasten-Forschung führte ihn auch zur Habilitation, gefolgt vom Übergang zur klinischen Forschung im Bereich der Infektiologie in der Gynäkologie und Geburtshilfe.
Kiss veröffentlichte zahlreiche Arbeiten im Bereich der Frühgeburtenprävention durch Infektionsscreening, darunter die meist-zitierte Arbeit auf diesem Gebiet, publiziert im British Medical Journal im Jahr 2004. Nach seinem Aufenthalt in den USA, einem MBA-Studium an der WU Wien und einer Tätigkeit als Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer einer Krankenanstalt wurde Kiss im Jahr 2014 der Universitäts-Professoren-Titel verliehen. Zeitgleich wurde ihm als Ergebnis seiner wissenschaftlichen Forschungsarbeiten ein Patent für ein orales Probiotikum erteilt. In weiterer Folge wurde er stellvertretender Leiter und führte dann interimistisch die Abteilung.
Neben seinen wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeiten ist Kiss als Vorstandsmitglied und Präsident verschiedener wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Vorsitzender des fachspezifischen Prüfungsausschusses der Ärztekammer zuständig.
Größtes Perinatalzentrum Österreichs
Herbert Kiss und sein Team bilden das größte Perinatalzentrum Österreichs, das eines der geburtshilflichen Referenzzentren in Europa darstellt. Als Teil des Comprehensive Center for Pediatrics (CCP) der MedUni Wien und des AKH Wien arbeitet die Abteilung eng mit den anderen Abteilungen innerhalb des CCP zusammen. Neben großen multizentrischen und internationalen Studien finden zahlreiche klinische Forschungsprojekte an der Abteilung statt, sowie Laborprojekte im Forschungslabor der Klinik mit dem Schwerpunkt Plazenta.
Wichtig ist ihm seit Jahren das Thema Ausbildung und die Umsetzung der neuen Ärzteausbildungsordnung an der Klinik.
Sein besonderes Interesse gilt der wissenschaftlichen Vernetzung der Abteilung sowie der Internationalisierung durch Auslandsaufenthalte und Fellowships von MitarbeiterInnen aus seinem Team. „Mein Ziel ist es, die Abteilung im Sinne von Forschung, Lehre und Spitzenmedizin zum wegweisenden Zentrum für Perinatal- und Fetalmedizin in Europa zu entwickeln und dadurch eine nachhaltige medizinische Entwicklung in der Perinatologie einzuleiten“, sagt Herbert Kiss.