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Zellbiologin Joanna Loizou erhält Mannagetta-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

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(Wien, 22-07-2021) Joanna Loizou vom Institut für Krebsforschung der MedUni Wien erhält den von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vergebenen und mit 15.000 Euro dotierten Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin. Sie wird damit für ihren herausragenden Beitrag ausgezeichnet, den sie auf dem Gebiet der Genom-Stabilität in der Onkologie geleistet hat.

Schäden am Erbgut (DNA) und Mechanismen zur Reparatur der DNA spielen eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung. Loizou, die seit 2011 am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW und seit 2020 auch am Institut für Krebsforschung der MedUni Wien tätig ist, untersucht, wie die DNA-Reparaturwege in unterschiedlichen menschlichen Zelltypen verlaufen. Ihr Ziel ist die Entwicklung therapeutischer Ansätze für Krebs und andere Krankheiten, die mit DNA-Reparaturdefekten einhergehen.

Die Wissenschafterin sieht mit dem Mannagetta-Preis nicht nur eine Würdigung ihrer wissenschaftlichen Arbeit, sondern auch eine wichtige Anerkennung des großen Anteils, den die Grundlagenforschung an den Fortschritten in der Krebsheilkunde hat. Joanna Loizou ist Gruppenleiterin am Institut für Krebsforschung der MedUni Wien und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) von MedUni Wien und AKH Wien.

Mehr Förderung und weniger Mentoring
Neben ihrer Forschungstätigkeit ist Loizou die Förderung von Frauen in der Wissenschaft besonders wichtig. Sie meint: „Wir brauchen weniger zusätzliche Mentoring-Programme als Personen, die Frauen aktiv fördern, sie motivieren und vernetzen, um ihnen den nächsten Karriereschritt zu ermöglichen. In diesem Sinn empfinde ich die Nominierungen zum Mannagetta-Preis als positives Signal an mich aber auch an andere ForscherInnen.“

Zur Person
Joanna Loizou wuchs in Zypern auf und zog für ihre universitäre Ausbildung nach England. Dort absolvierte sie 2000 ihren Bachelor in Biological Sciences an der University of Salford und 2004 ihren PhD in Biochemie an der University of Manchester & am MRC Genome Damage & Stability Center. Von 2004 bis 2007 war sie in der International Agency for Research on Cancer (IARC) der World Health Organisation (WHO) in Lyon, Frankreich, als Postdoktorandin tätig. Danach arbeitete sie von 2007 bis 2011 ebenfalls als Postdoktorandin am London Research Institute (LRI). 2011 folgte sie dem Ruf als Leiterin einer eigenen Forschungsgruppe ans Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences (CeMM) nach Wien. Seit Februar 2020 ist die Krebsforscherin Gruppenleiterin am Institut für Krebsforschung der MedUni Wien und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien.
Loizou ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen, konnte hochkarätige Forschungsgrants, darunter auch einen ERC Synergy Grant, einwerben und ist aktiv in der Lehre tätig.

Über den Mannagettapreis
Der Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin wird einmal im Jahr von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für hervorragende Arbeiten in der Medizinischen Forschung vergeben. Im Jahr 2020 wurden Arbeiten zur Erforschung der Mechanismen der Tumorentstehung gewürdigt. Die KandidatInnen dürfen das 45. Lebensjahr noch nicht überschritten und müssen herausragende Forschungsleitungen auf ihrem Gebiet erbracht haben. Zudem müssen sie zum Zeitpunkt der Nominierung an einer Universität oder Forschungseinrichtung in Österreich tätig sein und von einer ExpertIn auf dem Gebiet nominiert werden.