Skip to main content English

Javier Martinez erhält umfangreichen „doc.funds“-Grant des FWF

Forscher der MedUni Wien an den Max Perutz Labs koordiniert Projekt zur Doktorand:innenausbildung in der RNA-Biochemie und -Biologie
Alle News
Copyright: feel image

(Wien, 23-12-2022) Javier Martinez, Forschungsgruppenleiter an den gemeinsamen Max Perutz Labs von MedUni Wien und Universität Wien, koordiniert das vom Wissenschaftsfonds FWF mit einem umfangreichen „doc.funds“-Grant ausgestattete Projekt „RNA@core: Molekulare Mechanismen in der RNA-Biologie“. Dieser Grant dient der zielgerichteten Doktorand:innenausbildung mit Fokus auf RNA-Biochemie.

Bahnbrechende Technologien in der Molekularbiologie und Genetik haben großartige mechanistische Entdeckungen und revolutionäre Therapien mittels RNA ermöglicht. Um diesen Fortschritt aufrechtzuerhalten, braucht es gut ausgebildete RNA-Biolog:innen. Zu diesem Zweck haben Javier Martinez gemeinsam mit Sebastian Falk von der Universität Wien (Co-Koordinator des Programms) und ihren Kolleg:innen ein modernes Bildungsprogramm mit Fokus RNA-Biochemie (RNA@core) konzipiert, bei dem es darum geht, Doktorand:innen gerade auf diesem Gebiet theoretisch, praktisch und kommunikativ besser auszubilden.

RNA@core vereint zwölf Forschungsgruppen – zwei davon als assoziierte Partner:innen. Vorrangiges Ziel ist es, Doktorand:innen so auszubilden, dass sie in Vorbereitung auf die neuen Anforderungen an Wissenschafter:innen kritischer und unabhängiger denken, planen und leiten lernen. Das Curriculum von RNA@core setzt auf die Rekrutierungsplattform des International Vienna BioCenter PhD Programms, während es sich durch notwendige Innovationen vom ehemals erfolgreichen, jedoch abgelaufenen RNA-Biologie Programm (Doctoral School), abgrenzt.

Netzwerke schaffen
Die Fakultät, die RNA@core beherbergt, bestehend aus Junior- und Senior-Wissenschafter:innen mit Expertise in verschiedenen RNA-Forschungsbereichen, bildet ein interdisziplinäres Netzwerk zum Nutzen der Studierenden mit geförderten Interaktionen zwischen Doktorand:innen und Betreuer:innen, zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen, und erstmals auch Rotationen in anderen Labors. Ziel ist es, über einzelne Labore hinaus Netzwerke zu schaffen, und eine stärkere Gemeinschaft zwischen den Beteiligten zu fördern und zu fordern.

Wissen vertiefen
RNA@core bietet spezialisierte Ausbildungsmöglichkeiten mittels fortgeschrittener theoretischer Kurse in RNA-Molekularbiologie, Strukturbiologie-Ausbildung mit Schwerpunkt auf Enzymologie von Krankheiten als auch eine Reihe von kurzen workshops, die den Schlüsseltechnologien in der RNA-Forschung gewidmet sind. Zur Verbesserung individueller Kommunikationsfähigkeiten erhalten Doktorand:innen durch RNA@core professionelles Coaching, um z.B. zu erlernen, wie Projekte konzeptionell mit Stift und Whiteboard (chalk talks) präsentiert werden können oder gezielt darin geschult, wie klassische, folienbasierte Präsentationen vor einem internationalen wissenschaftlichen Publikum zu halten.

Karriereentscheidungen stärken
Die Studierenden erhalten Einblicke in verschiedene Karrierewege, z.B. was es heißt, eine Karriere außerhalb der Wissenschaft anzustreben. Um den Blickwinkel der Studierenden in dieser Hinsicht zu erweitern und ihnen einen Einblick in den Industriesektor zu geben, hat RNA@core drei RNA-fokussierte Unternehmen im Vienna BioCenter an Bord geholt, um Praktika in diesen Unternehmen anzubieten. Diese Initiative wird es Doktorand:innen ermöglichen, fundierte Entscheidungen für ihre zukünftige Karriere zu treffen.
Wir wollen ein lebendiges PhD-Ausbildungsprogramm schaffen, in dem Studierende ein solides und interdisziplinäres Wissen in der RNA-Biologie, aber auch in übertragbaren Kommunikationsfähigkeiten erwerben, um alle Herausforderungen zu meistern, die sich in ihren Karrieren ergeben können“, erklärt Javier Martinez.

Über doc.funds
Der Wissenschaftsfonds FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Das doc.funds Programm wurde eingerichtet, um das Training exzellenter wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-wissenschaftlicher Doktorand:innen zu unterstützen. Diese Ausbildung muss im Rahmen von strukturierten Doktoratsprogrammen stattfinden, die seit mindestens zwei Jahren etabliert sind. Damit sollen die besten und kreativsten wissenschaftlichen Talente gewonnen, ausgebildet, aber auch am heimischen Forschungsstandort gehalten werden.

Zur Person
Javier Martinez wurde in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Er kam 2004 nach Wien, um sein eigenes Labor am IMBA, dem Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, aufzubauen. 2016 kam er als Professor und Gruppenleiter an die Max Perutz Labs im Vienna BioCenter an die Meduni Wien. Martinez‘ Lab interessiert sich für die Enzyme, die RNA-Moleküle verarbeiten, sowie für ihre Rolle im Zellstoffwechsel und bei menschlichen Krankheiten.


Beteiligte Forschungsgruppen

Full members:
Stefan Ameres (Universität Wien/Max Perutz Labs)
Julius Brennecke (IMBA)
Sebastian Falk (Universität Wien/Max Perutz Labs), Co-Koordinator
Boris Görke (Universität Wien/Max Perutz Labs)
Elif Karagöz (Medizinische Universität Wien/Max Perutz Labs)
Javier Martinez (Medizinische Universität Wien/Max Perutz Labs), Koordinator
Isabella Moll (Universität Wien/Max Perutz Labs)
Clemens Plaschka (IMP)
Matthias R. Schaefer (Medizinische Universität Wien/Zentrum für Anatomie und Zellbiologie)
Elisa Vilardo (Medizinische Universität Wien/Zentrum für Anatomie und Zellbiologie)

Associated members:
Joanna Jachowicz (IMBA)
Silvia Ramundo (GMI)