Skip to main content English

MedUni Wien trauert um Alfred Berger

Wegbereiter der Plastischen Chirurgie verstorben
Alle News

Mit tiefem Bedauern haben wir vom Ableben von Prof. em. Dr. Alfred Karl Maria Berger erfahren, der im Oktober 2022 nach einem erfüllten Leben verstorben ist. Mit ihm haben wir einen Wegbereiter der Plastischen Chirurgie in Europa verloren.

Alfred Berger absolvierte das Medizinstudium in Graz und arbeitete von 1966 bis 1980 als erster Oberarzt unter Professor Hanno Millesi an der Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik am Wiener AKH. Nach Auslandsaufenthalten in Boston und Habilitation in Wien folgte 1981 der Ruf zum Ordinarius an die Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. Hier wirkte er bis zum Jahr 2000 als engagierter und umsichtiger Klinikleiter, Lehrer und Verfasser zahlreicher Standardwerke der Plastischen Chirurgie.  

Professor Berger war maßgeblich an der berufspolitischen Entwicklung des Faches beteiligt. Als Alfred Berger im Jahr 1988 zum Präsidenten der damaligen Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen ernannt wurde, stand Europa vor einer epochalen Wende. Es ist ihm in den drei Jahren seiner Präsidentschaft gelungen, die Basis für eine europäische Vereinheitlichung der plastisch-chirurgischen Ausbildung zu legen. Auch in der Frage der Abgrenzung der Plastischen Chirurgie zu ihren chirurgischen Nachbarfächern konnte er durch feinfühlige Diplomatie und gutes Verhandlungsgeschick die Handchirurgie und die Verbrennungsmedizin erfolgreich für das Fach reklamieren.  

Im Jahr 2006 wurde ihm für seine mikrochirurgischen Verdienste die Dieffenbach-Medaille von der DGPRÄC verliehen. 2011 hat ihn die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie für all sein berufspolitisches Engagement mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.

Alfred Berger wird uns als liebenswürdiger Kollege stets in Erinnerung bleiben. Unser Beileid gilt vor allem seiner Familie!

Christine Radtke,
Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie