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Tanja Limberger erhält Carl von Rokitansky-Preis

Forschung zu Prostatakrebs für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Pathologie ausgezeichnet
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Bild: Foto Hofer

(Wien, 05-10-2022) Tanja Limberger wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Klinische Pathologie und Molekularpathologie (ÖGPath) mit dem Carl von Rokitansky-Preis ausgezeichnet. Als Erstautorin eines wissenschaftlichen Teams unter der Leitung von Lukas Kenner vom Klinischen Institut für Pathologie der MedUni Wien im Zuge eines gemeinsamen Projektes mit CBmed (Center for Biomarker Research in Medicine), einem von der Österreichischen Forschungs-Förderungsgesellschaft (FFG) geförderten COMET K1-Zentrum, erforschte Tanja Limberger die Ursachen für die Metastasierung bei Prostatakrebs. Die Studie erschien im renommierten Journal Molecular Cancer.

Die Studie „KMT2C Methyltransferase Domain regulated INK4A expression suppresses Prostate Cancer metastasis” wurde am 30. März 2022 im renommierten Fachjournal Molecular Cancer publiziert. Für ihre hervorragende Leistung auf dem Gebiet der Pathologie wurde Erstautorin Tanja Limberger bei der Herbsttagung der Österreichischen Gesellschaft für Klinische Pathologie und Molekularpathologie mit dem vom der Firma Roche geförderten Carl von Rokitanksy-Preis ausgezeichnet, welcher in Erinnerung an den österreichischen Pathologen Carl von Rokitansky (1804-1878) verliehen wird.  

Im Rahmen der Studie wurde die Rolle des Proteins KMT2C bei Prostatakrebs untersucht. KMT2C ist ein genetischer Bestandteil, der die zentralen Vorgänge in den Zellen maßgeblich reguliert. Wie sich herausstellte, verliert dieses Protein aufgrund krebstypischer Mutationen seine regulative Fähigkeit, wodurch die Aktivierung des Krebsgens MYC angeregt wird. Das wiederum führt zu vermehrter Zellteilung und zu Wachstum sowie Ausbreitung des Tumors. „Im Rahmen dieser Arbeit konnten wir anhand eines transgenen Prostatakrebs-Mausmodells nachweisen, dass ein Verlust der katalytisch aktiven Domäne des epigenetischen Regulators KMT2C mit aggressiven Prostatatumoren assoziiert ist und eine Metastasierung begünstigt“, präzisiert Tanja Limberger. „Im Zuge der Analyse von Daten einer öffentlich zugänglichen Kohorte von Prostatakarzinom-Patienten konnten wir dem Modellsystem ähnliche Expressionsmuster in KMT2C-mutierten Tumoren identifizieren und zeigen, dass diese Mutationen mit einer schlechteren Prognose assoziiert sind.“ Somit bietet die wissenschaftliche Arbeit neue Einblicke in den bisher in der Wissenschaft weitgehend unbekannten Übergang von lokal begrenztem zu metastasierendem Prostatakrebs.

Zur Person
Tanja Limberger hat von 2008-2014 Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert. 2015 begann sie ihr PhD-Studium bei Lukas Kenner an der Medizinischen Universität Wien, im Zuge dessen sie sich auf molekulare Mechanismen der Onkogenese im Prostatakarzinom fokussiert hat. Seit 2021 ist Tanja Limberger als wissenschaftliche Mitarbeiterin am „Center for Biomarker Research in Medicine" (Cbmed GmbH) tätig, an dem auch die MedUni Wien beteiligt ist.