(Wien, 02-09-2024) Stefan Schaller hat mit 1.September 2024 die Professur für Anästhesie und anästhesiologische Intensivmedizin (§98) an der MedUni Wien übernommen. Zugleich übernahm er die Leitung der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie der MedUni Wien und des AKH Wien.
Im Zentrum von Stefan Schallers Tätigkeit steht die Vision einer evidenzbasierten, exzellenten Patient:innenversorgung, die durch kontinuierliche Forschung begleitet und weiterentwickelt wird. Dabei soll die Anwendung modernster wissenschaftlicher Erkenntnisse im klinischen Alltag sicherstellen, dass die Patient:innen die bestmögliche Versorgung erfahren und Studierende an den neuesten Erkenntnissen partizipieren.
Zukunftsfelder
Ein Schwerpunkt Schallers wird gemeinsam mit den operativen Partnern die Weiterentwicklung des Präventionsgedankens im perioperativen Bereich sein, um durch optimale Vorbereitung der Patient:innen das bestmögliche postoperative Ergebnis zu erzielen. Dazu gehört eine Überprüfung der Qualität der Versorgung durch Patient-reported Outcome Measures (PROMs) im klinischen Bereich. Für die schwerstkranken Patient:innen, die eine intensivmedizinische Therapie überstanden haben, soll durch eine interdisziplinäre und interprofessionelle Post Intensive Care Syndrom Ambulanz eine adäquate Versorgung erreicht werden. „Die Digitalisierung, inklusive der Telemedizin, eröffnet uns neue Möglichkeiten der Patient:innenbetreuung, die wir nutzen können, um qualitativ hochwertige Versorgungskonzepte in der Breite der Versorgungslandschaft zu etablieren“, erklärt Schaller, zudem wird die Präzisionsmedizin durch maßgeschneiderte Behandlungsansätze eine Schlüsselrolle auch im perioperativen und intensivmedizinischen Bereich spielen.
Forschungsschwerpunkte
Im Rahmen dieser klinischen Zukunftsfelder konzentriert sich Stefan Schaller wissenschaftlich auf die Themen Skelettmuskulatur, Gebrechlichkeit und physische Funktionalität. Prävention durch Prähabilitation, Frühmobilisation auf der Intensivstation oder Zwerchfellstimulation bei beatmeten Patient:innen sind hier Beispiele, um die Genesung zu beschleunigen und Langzeitfolgen zu minimieren. Damit hofft Schaller, die funktionellen Einschränkungen, die nach Intensivaufenthalten auftreten, signifikant verringern zu können.
Führung und Nachwuchsförderung
Ein zentrales Anliegen von Stefan Schallers Arbeit ist es, das Potenzial der Mitarbeitenden voll auszuschöpfen und zu fördern. Durch eine offene und unterstützende Führungskultur möchte Stefan Schaller ein Umfeld schaffen, in dem sich jede:r Mitarbeitende bestmöglich entwickeln kann. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ihm dabei ein Herzensanliegen; durch gezielte Ausbildungs- und Mentoringprogramme sollen bereits Studierende frühzeitig in die Forschung eingebunden werden und junge Kolleg:innen gefördert werden.
Zur Person
Stefan Schaller studierte Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz/Medizinische Universität Graz und schloss dieses mit Promotio sub auspiciis presidentis rei publicae im Jahr 2007 ab. Seine Facharztausbildung absolvierte er am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, unterbrochen von einem Research Fellowship an der Harvard Medical School. Neben einem berufsbegleitenden Master-Studium (Master of Health and Business Administration (MHBA)) habilitierte er im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München. 2019 wurde er an die Charité – Universitätsmedizin berufen und war als Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (CCM/CVK) tätig. Stefan Schaller engagiert sich in den verschiedensten Fachgesellschaften, insbesondere in der Europäischen Intensivgesellschaft (ESICM), ist Editor des Journals Intensive Care Medicine (ICM) und in weltweiten Forschungskooperationen vernetzt.
Im Video stellt Stefan Schaller seine Arbeitsschwerpunkte und Ziele vor:
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